Atomkraft
Bundesamt sieht wachsendes Risiko nuklearer Ernstfälle

Das Bundesamt für Strahlenschutz sieht auch nach der Abschaltung deutscher Atomanlagen ein wachsendes Risiko für atomare Ernstfälle. Die Präsidentin Paulini sagte der Funke-Mediengruppe, man müsse sich auf Unfälle in ausländischen Atomanlagen einstellen, auf Probleme beim Transport von radioaktivem Material und auf terroristische Anschläge.

23.06.2024
    Das Atomkraftwerk Cattenom in Frankreich.
    Das Atomkraftwerk Cattenom in Frankreich. (dpa / picture alliance / Jean-Francois Badias)
    In vielen Nachbarländern blieben die Atomkraftwerke am Netz, es würden sogar noch neue gebaut. Angespannt bleibe die Lage durch Kampfhandlungen in der Ukraine rund um das Kernkraftwerk in Saporischschja. Sollte dort Radioaktivität austreten, sei die deutsche Bevölkerung allerdings relativ sicher, sagte die Präsidentin des Bundesamtes. Lediglich an 17 Prozent der Tage eines Jahres gebe es Wetterlagen, bei denen eine radioaktive Wolke bis nach Deutschland gelangen würde.
    Selbst dann seien jedoch keine direkten Gesundheitsfolgen für die Menschen zu erwarten. Für den Fall, dass es nach einem Kernkraftunfall zu einer hohen Strahlenbelastung komme, habe die Bundesrepublik genügend hochdosierte Jod-Tabletten eingelagert, erklärte Paulini.
    Diese Nachricht wurde am 23.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.