NS-Zeit
Bundesarchiv verzeichnet viele Anfragen zu jüdischen Vorfahren

Das Bundesarchiv verzeichnet weiter ein erhebliches Interesse am Schicksal von Jüdinnen und Juden, die während der NS-Zeit in Deutschland lebten. Allein im vergangenen Jahr seien mehr als tausend diesbezügliche Anfragen eingegangen, wie die Behörde in Berlin mitteilte.

    Das Gebäude des Bundesarchivs in Koblenz.
    Das Bundesarchiv in Koblenz (picture alliance / dpa / Thomas Frey)
    Im laufenden Jahr seien es bis Ende April etwa 500 Anfragen gewesen. Die Motive für Anfragen sind demnach unterschiedlich. Teilweise geht es um Fragen von Wiedergutmachung, Einbürgerungen oder andere Staatsangehörigkeitsfragen. Frühere Deutsche, welche die Staatsbürgerschaft in der NS-Zeit aus politischen, rassischen oder religiösen Gründen verloren hatten oder nicht erlangen konnten, können den deutschen Pass erhalten oder zurückerhalten. Seit 2021 gilt dies zudem auch für deren Nachfahren. Viele derartige Anfragen kommen den Angaben zufolge aus Israel. Weitere Recherchen betreffen dem Archiv zufolge Auskunftswünsche von Angehörigen, wissenschaftliche Forschungsarbeiten sowie Stolperstein-Projekte.
    Grundlage der Datenbank des Bundesarchivs ist die sogenannte Residentenliste,
    Zu der "Liste der jüdischen Einwohner im Deutschen Reich 1933-1945 in den Grenzen vom 31.12.1937" gehörten etwa 810.000 Personeneinträge.
    Diese Nachricht wurde am 27.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.