Die SPD-Politikerin sagte der Funke-Mediengruppe, in Deutschland gebe es schätzungsweise 1,7 Millionen leerstehende Wohnungen. Der überwiegende Teil davon befinde sich im ländlichen Raum. Deshalb wolle die Regierung das Leben auf dem Land einfacher machen. Sie nannte Verbesserungen beim öffentlichen Nahverkehr und der Digitalisierung sowie eine stärkere Verbreitung des Home-Office. Würden dann mehr Menschen aufs Land ziehen, wäre der Wohnungsmarkt in den Städten entlastet. Insbesondere für Familien mit Kindern biete der ländliche Raum eine hohe Lebensqualität, fügte Geywitz hinzu. Ähnlich hatte sich Geywitz kürzlich im Interview der Woche des Deutschlandfunks geäußert. Dabei verwies sie auch auf den Fachkräftemangel zum Beispiel in Thüringen und Sachsen, "wo wir sehr, sehr niedrige Mieten haben". Es sei ganz deutlich, dass man natürlich gerade in den Ostländern in einen massiven Fachkräftemangel "reinrutschen" werde. Zudem hätten viele jetzt auch die Attraktivität des Landlebens nach Corona wiederentdecken. Es werde unserem Land guttun, "wenn wir uns nicht nur auf die Ballungszentren konzentrieren."
Bereits gestern hatte der Deutsche Städte- und Gemeindebund einen Umzug aufs Land empfohlen. Angesichts der Wohnungsnot in den Metropolen sei dieser Schritt sinnvoll, hieß es nach Angaben der Funke-Mediengruppe. Die Arbeit im Home Office schaffe hier neue Möglichkeiten. Es werde kaum beachtet, dass mehr als 1,3 Millionen marktfähige Wohnungen insbesondere in ländlichen Regionen leer stünden. Nötig sei es aber, diese Regionen mit guten Verkehrsverbindungen, etwa durch neue oder reaktivierte Bahnstrecken, besser zu erschließen. Verbandschef Landsberg führte aus, mit dem Ruf nach immer preiswerteren Mieten oder sogar einer Verstaatlichung von Wohnungsbaugesellschaften komme man dem Ziel leider nicht näher. Der Bedarf an Wohnungen, insbesondere in den Metropolregionen, steige ungebremst an.
Diese Nachricht wurde am 22.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.