Rechtsextremistisches Magazin
Bundesinnenministerium verbietet "Compact"

Das Bundesinnenministerium hat das rechtsextremistische Magazin "Compact" verboten. Nach Angaben des Ministeriums durchsuchen Beamte seit heute früh Einrichtungen in Brandenburg, Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie die Wohnungen von führenden Mitarbeitern und Anteilseignern.

    Jürgen Elsässer präsentiert am 5. September 2022 das damals aktuelle Cover seines Magazins Compact in Leipzig.
    Die Bundesregierung hat das rechte Magazin Compact verboten. (picture alliance / Eibner-Pressefoto / Koehler)
    Laut einem Bericht der Tagesschau gibt es auch eine Razzia in Wohnräumen von Chefredakteur Elsässer. Rechtsgrundlage ist dem Ministerium zufolge das Vereinsrecht, wonach auch Unternehmen verboten werden können, die sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung richten. "Compact" wird vom Verfassungsschutz beobachtet und als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft.

    Faeser: Verbot gegen "geistige Brandstifter"

    Bundesinnenministerin Faeser sprach in einer Mitteilung von einem "harten Schlag gegen die rechtsextremistische Szene". "Compact" sei für diese ein zentrales Sprachrohr. Das Magazin hetze auf unsägliche Weise gegen Jüdinnen und Juden, gegen Menschen mit Migrationsgeschichte und gegen die parlamentarische Demokratie. Mit dem Verbot gehe man gegen geistige Brandstifter vor.
    "Compact" hat nach eigenen Angaben eine Auflage von rund 40.000 Exemplaren. Das Magazin erscheint bisher monatlich. Eine tägliche Ausgabe auf der Videoplattform Youtube wurde regelmäßig zehntausendfach abgerufen.
    Diese Nachricht wurde am 16.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.