Die Deutsche Fußball-Liga wird mehr und mehr zum Medienunternehmen. Das betonte heute DFB-Vizepräsident und DFL-Geschäftsführer Christian Seifert beim Deutschen Medienkongress in der Alten Oper Frankfurt am Main:
"Wir sind heute das internationalste deutsche Medienunternehmen, das in über 200 Ländern seinen Content verkauft. Und ich wage zu behaupten: Wir sind auch eines der digitalsten und innovativsten deutschen Medienunternehmen. Muss aber auch so sein, weil wir wollen in den nächsten Jahren – je nachdem wie lange sie den Zeitraum spannen – zweistellige Milliardenbeträge einnehmen von Medienunternehmen. Da müssen wir wie ein Medienunternehmen denken, fühlen und handeln".
Smartphone im Zentrum der Rechtepakete
Das heißt im Klartext: Bei der Vermarktung der Bundesligarechte bis 2025, die bis Mai abgeschlossen sein soll, wird das Smartphone im Zentrum der Rechtepakete stehen, die die DFL anbieten wird. Die Zuschauer in den Stadien sollen über Handy-Apps das Tempo der Spieler genauso messen können, wie in Echtzeit Audios von anderen Spielstätten bekommen, wenn dort ein Tor gefallen ist.
Auch die Kommentierung von mehreren Spielen parallel auf Social-Media-Kanälen oder in Streaming-Diensten soll künftig möglich sein. Die Interaktivität ist für Christian Seifert wichtig, wenn in den nächsten Monaten die Medienpartner der Zukunft für die Bundesliga gesucht werden:
"Ligen müssen neu denken, so gehen wir erstmal ran. Wie sehen uns als Entwickler von Content-Angeboten, damit unsere Partner ihre Geschäftsziele erreichen. Und da ist völlig egal, ob wir über ein Reichweitenziel der ARD sprechen, über ein Abonnenten-Ziel von Sky, über Contentangebote von Telcos oder über gänzlich andere Geschäftsmodelle, wie es sicher beispielsweise Amazon Prime verfolgt."
Auch die ARD-Sportschau stehe nicht unter Naturschutz, so Christan Seifert. Auch wenn man durchs Kartellamt verpflichtet worden sei, weiterhin im Free-TV Zusammenfassungen anzubieten. Aber: Wer den Zuschlag für die "Highlight-Pakete" der Bundesligaspiele bekomme, die 40 Minuten nach Abpfiff zur Verfügung stehen sollen, entscheidet letztendlich der Markt.