Im kommenden Frühjahr werden wieder die Medienrechte der Bundesliga vergeben - bisher konnten die Erlöse immer erhöht werden. Diesmal ist der Ausgang offen, auch er sei gespannt wie hoch der Erlös für die Jahre 2021 bis 2025 sein werde, sagte Marco Klewenhagen, Chefredakteur und Mitherausgeber des Sportbusiness-Dienstleisters Sponsors, im Dlf.
"Sky hat noch nie eine schwarze Zahl geschrieben"
Im europäischen Vergleich sei bei den TV-Rechten momentan eine Seitwärtsbewegung zu verzeichnen, sagte Klewenhagen. "Die ganz großen Steigerungen konnte man in den letzten zwei Saisons nicht mehr beobachten." Für die Medienrechte von 2017 bis 2021 hatte die Bundesliga noch eine neue Rekordeinnahme von 4,6 Milliarden Euro verzeichnet.
Es sei aber unzweifelhaft, dass die Bundesliga mindestens aus nationaler Sicht immer noch das Medienprodukt schlechthin sei, sagte der Sportbusiness-Experte. Daran werde sich auch per se nichts ändern.
"Die Frage ist, ob der Fußball mit seiner Inflation an Angeboten, ob da jetzt eine Sättigung da ist." Zudem sei offen, ob die Zuschauer weiter bereit sind, Angebote über Pay-TV käuflich zu erwerben. Das sei die Voraussetzung dafür, dass die großen Sendeanstalten, ihre großen Investitionen refinanzieren könnten, sagte der Experte. Die Refinanzierung ihrer Ausgaben werde für die TV-Sender aber immer schwieriger. So habe Sky in den letzten 15 bis 20 Jahren "noch nie eine schwarze Zahl" geschrieben, sagte Klewenhagen.
Für das kommende Bieterverfahren sei vor allem interessant, was der bisherige Rechteinhaber Sky machen werden. Der Pay-TV-Sender hatte zuletzt die Champions-League-Rechte verloren. Deswegen sei die eine Option, dass Sky sich sehr aggressiv um die Bundesliga-Rechte bemühen werde, um seinen Kundenstamm zu befriedigen - oder ob der Unterföhringer Medienkonzern sich ein Limit gesetzt habe. Er gehe davon aus, dass Sky die Rechte bekommen werde, es aber keine große Steigerung geben werde, so Klewenhagen.