Die erste Telefongesellschaft hat schon reagiert. Und das binnen Tagen. Seit dieser Woche können Verbraucher erstmals für nur noch sieben Cent je Minute in alle inländischen Netze in Deutschland telefonieren. So viel verlangt der kleine Mobilfunkdiscounter Ring und unterbietet damit die bisherigen Preisbrecher wie Simyo oder Alditalk. Die verlangen bisher zwischen neun und elf Cent je Minute in alle inländischen Netze. Möglich machte dies eine Entscheidung der Bundesnetzagentur: Ende November halbierte sie im Schnitt die Preise, welche sich die Mobilfunkgesellschaften untereinander für die Nutzung fremder Netze in Rechnung stellen. Zuvor hatte die EU Kommission die deutschen Verhältnisse gescholten.
Als völlig überzogen kritisierte Brüssel diese Weiterleitungsgebühren, im Fachjargon auch Terminierungsentgelte genannt. Die Kommission verlangte eine einheitliche und rigorose Absenkung bis 2012. Die ist nun erfolgt. Offen ist jedoch, ob das dominierende Mobilfunkquartett aus T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 Kunden nun auch für die Handynutzer auf breiter Front die Mobilfunkpreise senkt? Skeptisch ist der Branchenverband VATM, dessen Präsident Gerd Eickers kassiert nun sogar seine Prognose ein, die er im Oktober in Berlin gemacht hat.
"Dort haben wir noch gesagt wir rechnen damit, dass im nächsten Jahr die Mobilfunkpreise noch einmal um vier, fünf Prozent sinken werden. Nach der Entscheidung über die Terminierungsentgelte im Mobilfunk sehe ich diesen Spielraum eigentlich weniger aus Sicht der Mobilfunker, so dass ich heute damit rechne, dass wir wenn, dann höchstens ein bis zwei Prozent Preisreduzierung noch sehen werden im Mobilfunk."
Die großen Mobilfunkunternehmen verweisen auf ihre hohen Ausgaben für den Netzausbau und die Umstellung auf den neuen Mobilfunkstandard LTE. Doch die Anbieter dürften sich wohl nur kurzfristig sträuben. Dies zeigt ein Blick in den Rückspiegel. Laut einer Studie der UBS-Bank sind die Endkundenpreise nach einer Absenkung der Terminierungsentgelte durch die Kontrollbehörden regelmäßig gesunken. Schwung in den Markt brachten insbesondere Discountanbieter wie Simyo, Simply oder Fonic, häufig gab es sogar ganz neue Angebote: Dazu Jürgen Scheurer vom Preisvergleichsportal Verivox:
"Vor allen Dingen haben neue Anbieter die Chance genutzt und haben sich hier häufig an die Spitze der Preisvergleiche gesetzt, weil sie mit neuen attraktiven Preismodellen auf den Markt getreten sind, um Kunden zu gewinnen."
Die Netzagentur hat die Entgelte für die Mobilfunknutzung bislang nur vorläufig festgesetzt. Noch können die Unternehmen widersprechen. Die endgültigen Entscheidungen werden erst in drei Monaten fallen. Wenig später steht dann - wie alle zwei Jahre - eine wichtige Entscheidung für das Festnetz an. Im April entscheidet die Bundesnetzagentur, wie viel ein Telefonanbieter für die Nutzung der alten in die Häuser laufenden Telefonleitungen aus Kupfer an die Telekom überweisen muss. Von diesen Hausanschlüssen gibt es 9,5 Millionen in Deutschland. Bislang zahlt ein Wettbewerber eine Miete von 10,20 Euro je Monat für so eine Teilnehmeranschlussleitung, kurz TAL. Dies liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt von etwa sieben Euro. In der Vergangenheit hat die Bundesnetzagentur diese Mietpreise immer nur geringfügig gesenkt, in den letzten Runden nur um 15 oder 30 Cent für einen Anschluss pro Monat. Schützenhilfe erhoffen sich die Wettbewerber nun von der EU.
"Ja, ich glaube die EU hat eindeutig gesehen, dass die TAL-Preise in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern deutlich zu hoch sind und wird hoffentlich auch darauf dringen, dass hier korrigiert wird."
Sprecher: Gut möglich, dass die Verbraucher schon bald weniger für ihren DSL-Anschluss bezahlen, trotz der drastischen Preisnachlässe von 40 bis 50 Prozent in den vergangenen Jahren. Dies erwartet jedenfalls Alain Bandle, Vorstandschef beim Telekommunikationsunternehmens Versatel:
""In Deutschland gehen die Telefonpreise immer nur runter, also können Sie davon ausgehen, dass der Kunde auch davon profitieren würde."
Sprecher: Der Ball liegt nun bei der Bundesnetzagentur. Sie muss im April entscheiden. Und die Telekom dürfte wie schon in früheren Jahren sich vehement dafür einsetzen, dass die Gebühren für die alten Hausanschlüsse möglichst nicht gesenkt werden. Ihr Argument: Sie benötigt das Geld für Altlasten und den Ausbau der Netze.
Als völlig überzogen kritisierte Brüssel diese Weiterleitungsgebühren, im Fachjargon auch Terminierungsentgelte genannt. Die Kommission verlangte eine einheitliche und rigorose Absenkung bis 2012. Die ist nun erfolgt. Offen ist jedoch, ob das dominierende Mobilfunkquartett aus T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 Kunden nun auch für die Handynutzer auf breiter Front die Mobilfunkpreise senkt? Skeptisch ist der Branchenverband VATM, dessen Präsident Gerd Eickers kassiert nun sogar seine Prognose ein, die er im Oktober in Berlin gemacht hat.
"Dort haben wir noch gesagt wir rechnen damit, dass im nächsten Jahr die Mobilfunkpreise noch einmal um vier, fünf Prozent sinken werden. Nach der Entscheidung über die Terminierungsentgelte im Mobilfunk sehe ich diesen Spielraum eigentlich weniger aus Sicht der Mobilfunker, so dass ich heute damit rechne, dass wir wenn, dann höchstens ein bis zwei Prozent Preisreduzierung noch sehen werden im Mobilfunk."
Die großen Mobilfunkunternehmen verweisen auf ihre hohen Ausgaben für den Netzausbau und die Umstellung auf den neuen Mobilfunkstandard LTE. Doch die Anbieter dürften sich wohl nur kurzfristig sträuben. Dies zeigt ein Blick in den Rückspiegel. Laut einer Studie der UBS-Bank sind die Endkundenpreise nach einer Absenkung der Terminierungsentgelte durch die Kontrollbehörden regelmäßig gesunken. Schwung in den Markt brachten insbesondere Discountanbieter wie Simyo, Simply oder Fonic, häufig gab es sogar ganz neue Angebote: Dazu Jürgen Scheurer vom Preisvergleichsportal Verivox:
"Vor allen Dingen haben neue Anbieter die Chance genutzt und haben sich hier häufig an die Spitze der Preisvergleiche gesetzt, weil sie mit neuen attraktiven Preismodellen auf den Markt getreten sind, um Kunden zu gewinnen."
Die Netzagentur hat die Entgelte für die Mobilfunknutzung bislang nur vorläufig festgesetzt. Noch können die Unternehmen widersprechen. Die endgültigen Entscheidungen werden erst in drei Monaten fallen. Wenig später steht dann - wie alle zwei Jahre - eine wichtige Entscheidung für das Festnetz an. Im April entscheidet die Bundesnetzagentur, wie viel ein Telefonanbieter für die Nutzung der alten in die Häuser laufenden Telefonleitungen aus Kupfer an die Telekom überweisen muss. Von diesen Hausanschlüssen gibt es 9,5 Millionen in Deutschland. Bislang zahlt ein Wettbewerber eine Miete von 10,20 Euro je Monat für so eine Teilnehmeranschlussleitung, kurz TAL. Dies liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt von etwa sieben Euro. In der Vergangenheit hat die Bundesnetzagentur diese Mietpreise immer nur geringfügig gesenkt, in den letzten Runden nur um 15 oder 30 Cent für einen Anschluss pro Monat. Schützenhilfe erhoffen sich die Wettbewerber nun von der EU.
"Ja, ich glaube die EU hat eindeutig gesehen, dass die TAL-Preise in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern deutlich zu hoch sind und wird hoffentlich auch darauf dringen, dass hier korrigiert wird."
Sprecher: Gut möglich, dass die Verbraucher schon bald weniger für ihren DSL-Anschluss bezahlen, trotz der drastischen Preisnachlässe von 40 bis 50 Prozent in den vergangenen Jahren. Dies erwartet jedenfalls Alain Bandle, Vorstandschef beim Telekommunikationsunternehmens Versatel:
""In Deutschland gehen die Telefonpreise immer nur runter, also können Sie davon ausgehen, dass der Kunde auch davon profitieren würde."
Sprecher: Der Ball liegt nun bei der Bundesnetzagentur. Sie muss im April entscheiden. Und die Telekom dürfte wie schon in früheren Jahren sich vehement dafür einsetzen, dass die Gebühren für die alten Hausanschlüsse möglichst nicht gesenkt werden. Ihr Argument: Sie benötigt das Geld für Altlasten und den Ausbau der Netze.