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Energiepolitik
Bundesnetzagentur sieht kaum Auswirkungen von Atomausstieg auf Strompreis

Einen Monat nach der Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke sieht die Bundesnetzagentur kaum Auswirkungen auf dem Strommarkt.

    In der Abenddämmerung Wasserdampf steigt aus dem Kühltum des Kernkraftwerks Isar 2.
    Am 15. April 2023 wurden die letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Laut Bundesnetzagentur gibt es nur geringe Auswirkungen auf den Strommarkt. (picture alliance / dpa / Armin Weigel)
    Ihre Vizepräsidentin Haller sagte dem Bayerischen Rundfunk, an der Börse seien keine Preissteigerungen festzustellen. Stattdessen sei der Strom sogar billiger geworden. Offensichtlich werde der Wegfall der deutschen Atomenergie von anderen Effekten überlagert, fügte Haller hinzu. So steige der Anteil erneuerbarer Energien im Frühjahr an.
    Ähnlich äußerte sich in dem Sender der Energieexperte Bruno Burger vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE). Im Vergleich zur gesamten Stromproduktion in Deutschland und Europa sei der Effekt der drei im April abgeschalteten Atomreaktoren so klein, dass er schwer zu erkennen sei.
    Rund 30 Terawattstunden jährlich hätten die drei Atomkraftwerke produziert, rechnete Burger vor. Ein Drittel davon könne in diesem Jahr im Vergleich zum letzten eingespart werden, weil wegen der abklingenden Krise der Kernkraft in Frankreich nicht mehr so viel Strom dorthin exportiert werden müsse. Die verbleibenden 20 Terawattstunden werden nach der Prognose Burgers bereits im Laufe dieses Jahres vollständig durch erneuerbare Energien ersetzt, jeweils zur Hälfte durch den Zubau von Photovoltaik und Windenergie. Ähnlich sei dies auch bei den vorherigen Akw-Abschaltungen gewesen.
    Diese Nachricht wurde am 15.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.