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Bundesparteitag
Kramp-Karrenbauer ist neue CDU-Chefin

CDU-Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer ist zur neuen CDU-Vorsitzenden gewählt worden und tritt damit die Nachfolge der bisherigen Parteichefin Merkel an. Sie setzte sich in einer Stichwahl gegen den früheren Unionsfraktionschef Merz durch.

    Annegret Kramp-Karrenbauer winkt auf dem Parteitag den Delegierten zu, neben ihr applaudiert Angela Merkel
    Annegret Kramp-Karrenbauer tritt die Nachfolge von Angela Merkel als CDU-Vorsitzende an (AFP)
    Für Kramp-Karrenbauer stimmten 517 Delegierte, für Merz 482. Der dritte Bewerber, Gesundheitsminister Spahn, war in der ersten Runde ausgeschieden.
    Zuvor hatten sich alle drei Bewerber den Delegierten vorgestellt. Kramp-Karrenbauer appellierte an die Verantwortung der Christdemokraten, mit Mut und eigenen Ideen Deutschland voranzubringen. Merz forderte einen Aufbruch in der CDU und eine stärkere Auseinandersetzung mit der AfD. Spahn erklärte, die CDU müsse verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückgewinnen. Ein "Weiter-So" dürfe es nicht geben.
    Merkel ruft zur Geschlossenheit auf
    In ihrer letzten Rede als CDU-Chefin hatte Bundeskanzlerin Merkel zuvor dazu aufgerufen, sich für den Zusammenhalt in der Gesellschaft einzusetzen. Man sei einmal mehr gefordert, liberale Werte geschlossen zu verteidigen - nach innen und nach außen, sagte die scheidende CDU-Vorsitzende auf dem Bundesparteitag.
    Auch das Engagement für ein vereintes Europa sei in diesen Zeiten besonders wichtig. Es dürfe nicht vergessen werden, was die christdemokratische Haltung ausmache: Die CDU grenze sich ab, aber sie grenze niemanden aus; sie streite, aber hetze niemals und spiele niemanden gegen einen anderen aus. Die Menschenwürde sei unantastbar, betonte Merkel in ihrer letzten Rede als Parteivorsitzende.
    Merkel warnte zudem vor einer Spaltung der Unionsparteien. CDU und CSU hätten in den letzten Jahren bitter erfahren müssen, wohin ein nicht enden wollender Streit führen könne. Für die CDU erhob sie den Anspruch, als Volkspartei der Mitte auch in Zukunft eine führende Rolle in Deutschland zu spielen. Dafür stelle der Parteitag die Weichen.
    "Typisch Merkel - knochentrocken"
    Rückblickend hatte Merkel erklärt, in den vergangenen 18 Jahren, also seit ihrer Wahl zur Parteivorsitzenden, habe sie 72 Wahlkämpfe bei Landtags-, Bundestags- und Europawahlen erlebt. Im Jahr 2000 habe die Partei eine Schicksalsstunde erlebt und die Spendenaffäre bewältigt - zu einem Zeitpunkt, als die CDU politisch, moralisch und finanziell vor dem Aus gestanden habe. Das Motto ihres ersten Parteitages als Vorsitzende habe "Zur Sache" gelautet. Selbstironisch betonte die CDU-Chefin: Das war typisch Merkel, knochentrocken."
    Die Delegierten reagierten auf Merkels letzte Rede als CDU-Vorsitzende mit knapp zehn Minuten langem Applaus.
    Der hessische Ministerpräsident und stellvertretende CDU-Vorsitzende Bouffier sagte, Deutschland sei heute ein Hort außergewöhnlicher Stabilität, das sei eine der besonderen Leistungen Merkels. Die Vorsitzende der CDU-Frauen-Union, Widmann-Mauz, sagte, Merkel habe in ihrer Amtszeit die Bedeutung von Frauen in der Politik einschneidend verändert.
    Dlf24 hat den Parteitag mit einem Live-Ticker begleitet.