
Bundespräsident Steinmeier las bei der zentralen Gedenkveranstaltung in der nordrhein-westfälischen Stadt die Namen der fünf Mädchen und Frauen vor, die damals ermordet worden waren. Er kritisierte, viel zu lange seien die Deutschen der Behauptung aufgesessen, es handele sich bei Taten Rechtsextremer um verblendete Einzeltäter. Die Strukturen und Ideologien dahinter seien übersehen, ignoriert und teils auch verdrängt worden. Oberbürgermeister Kurzbach erinnerte an die Worte der im vergangenen Oktober gestorbenen Mevlüde Genç und zitierte sie wie folgt: "Der Tod meiner Kinder soll uns dafür öffnen, Freunde zu werden". An der Feier nahmen unter anderen auch Ministerpräsident Wüst, Bundestagspräsidentin Bas sowie Hinterbliebene teil.
Am 29. Mai 1993 hatten vier Rechtsextreme aus Solingen das Haus der türkischen Familie Genc angezündet. Die Täter wurden 1995 wegen fünffachen Mordes verurteilt. Der Anschlag gilt als eines der schwersten rassistischen Verbrechen in der Geschichte der Bundesrepublik.
Diese Nachricht wurde am 29.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.