Auschwitz-Komitee
Bundespräsident Steinmeier würdigt verstorbenen Holocaust-Überlebenden Marian Turski

Bundespräsident Steinmeier hat den Präsidenten des Internationalen Auschwitz Komitees und Holocaust-Überlebenden Marian Turski als großen Kämpfer gewürdigt.

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l, SPD) begrüßt am 09.11.2017 den polnischen Journalisten Marian Turski und andere Vertreter des internationalen Auschwitz Komitees im Schloss Bellevue in Berlin.
    Bundespräsident Steinmeier und Marian Turski im Jahr 2017. (Felix Zahn/Bundesregierung)
    Das von Turski formulierte "elfte Gebot" - "Sei nicht gleichgültig!" - müsse bewahrt werden, führte Steinmeier aus. Er hob vor allem Turskis Einsatz für die Erinnerung an die Schoah und für Versöhnung zwischen Deutschland und Polen hervor. Kulturstaatsministerin Roth, Grüne, bezeichnete Turski als Menschen "von unfassbarer Güte, Mut und Kämpfergeist". Sie sprach von "einigen lehrreichen, berührenden und stets mit Wärme gefüllten Begegnungen". Turski werde nicht nur als Mahner gegen das Vergessen, den Hass und die Unmenschlichkeit fehlen, sondern auch als Mensch.
    Der Vizepräsident des Auschwitz-Komitees, Heubner, ergänzte, Turski sei zuletzt bestürzt gewesen angesichts des europaweiten Aufflammens antisemitischer und rechtsextremer Ideologien. Er habe auf die "rhetorische Gewalt" verwiesen, mit der die Repräsentantinnen und Repräsentanten dieser Ideologien besonders junge Menschen zu radikalisieren versuchten, sagte Heubner.

    Am 27. Januar sprach Marian Turski noch zum 80-jährigen Gedenken an die Auschwitz-Befreiung

    Marian Turski war gestern im Alter von 98 Jahren gestorben. Turski hatte zuletzt am 27. Januar bei der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz noch eine Rede gehalten. Turski war 1944 nach Auschwitz deportiert worden. Er überlebte einen der sogenannten Todesmärsche in Richtung Westen und wurde später aus dem Ghetto Theresienstadt befreit.
    Diese Nachricht wurde am 19.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.