Van der Bellen hatte gestern angedeutet, Kickl mit der Regierungsbildung zu beauftragen. Er erklärte, die Stimmen in der ÖVP gegen eine Koalition mit der FPÖ seien inzwischen leiser geworden. Dadurch tue sich ein neuer Weg auf. Die FPÖ war aus der Parlamentswahl Ende September als stärkste Kraft hervorgegangen, allerdings wollte bisher niemand mit ihr koalieren. Der neue geschäftsführende ÖVP-Chef Stocker sagte, er gehe davon aus, dass Kickl mit der Regierungsbildung beauftragt werde. Die ÖVP sei offen für Koalitionsgespräche mit der FPÖ. Trotz berechtigter Kritik an Kickl und seiner Partei gehe es nun darum, eine stabile Regierung zu bilden, erklärte Stocker.
Die Koalitionsverhandlungen zwischen der ÖVP, der sozialdemokratischen SPÖ und den liberalen Neos waren am Wochenende gescheitert. Bundeskanzler Nehammer, der auch ÖVP-Chef ist, kündigte daraufhin seinen Rückzug von beiden Ämtern an.
Diese Nachricht wurde am 06.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.