Wissenschaftszeitvertragsgesetz
Bundesregierung einigt sich über Zeitverträge an Hochschulen

Die Bundesregierung hat sich auf die Bedingungen für Zeitverträge an Hochschulen geeinigt. Das teilte Bildungsministerin Stark-Watzinger in Berlin mit. Vorgesehen ist nun, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach einer Promotion künftig nur noch vier statt sechs Jahre befristet beschäftigt werden dürfen.

    Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, im Porträt.
    Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (imago-images / Jens Schicke)
    Weitere zwei Jahre sollen nur zulässig sein, wenn es eine verbindliche Zusage für einen Anschlussvertrag gibt. Andere Regelungen im Gesetzentwurf waren bereits von der Bundesregierung gebilligt worden - zum Beispiel die Einführung von Mindestvertragslaufzeiten vor und nach der Promotion und für studienbegleitende Beschäftigungen. Stark-Watzinger nannte als Ziel des Gesetzes, die Arbeitsbedingungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in frühen Karrierephasen zu verbessern. Der Gesetzentwurf soll nun vom Kabinett beschlossen werden.
    Um die Zeitverträge im Wissenschaftsbetrieb wird seit Jahren gerungen. Ein früherer Entwurf hatte eine Verkürzung der Höchstbefristungsdauer der Zeitverträge nach der Promotion auf drei Jahre vorgesehen. Das war unter anderem von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft kritisiert worden. Nach den Worten der stellvertretenden GEW-Vorsitzenden Keller hätte das dazu geführt, dass Hochschulen und Forschungseinrichtungen promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler "drei Jahre früher auf die Straße setzen als heute". Ihr fehlten verbindliche Vorgaben für eine Entfristung der Verträge.
    Unter dem Hashtag #IchBinHanna teilen tausende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit zwei Jahren ihre Frustration über die Arbeitsbedingungen an den Hochschulen. Vor allem, dass sie bis zu sechs Jahre lang immer wieder nur befristete Verträge erhalten, führt bei ihnen zu Unsicherheit und Unzufriedenheit. Nach den sechs Jahren stehen viele von ihnen ohne eine feste Stelle da.
    Diese Nachricht wurde am 10.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.