Die EU ruft Aserbaidschan auf, UNO-Beobachter in die Region zu lassen. Ein Sprecher der Euröpäischen Kommission betonte die Dringlichkeit des Vorhabens und verwies wörtlich auf einen "Massenexodus von Armeniern aus Berg-Karabach", der dringende humanitäre Hilfe erforderlich mache.
UNHCR bereitet sich auf 120.000 Flüchtlinge vor
Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR bereitet sich darauf vor, dass bis zu 120.000 Menschen aus der Region fliehen werden. Armenien wirft Aserbaidschan eine "ethnische Säuberung" vor. Armenische Gruppen aus verschiedenen europäischen Ländern haben zu einer Demonstration in Brüssel aufgerufen.
Die pro-armenische Führung von Berg-Karabach hat nach einer Niederlage gegen aserbaidschanische Kräfte die Auflösung der selbsternannten Republik bekanntgegeben. Zehntausende Menschen haben die Region bereits in Richtung Armenien verlassen. Die deutschen katholischen Bischöfe riefen dazu auf, Armenien bei der Versorgung von Flüchtlingen aus Berg-Karabach zu unterstützen.
Das autoritär geführte Aserbaidschan nahm mehrere frühere Amtsträger Berg-Karabachs fest. Wie der aserbaidschanische Grenzschutz mitteilte, handelt es sich um den ehemaligen Verteidigungsminister sowie den ehemaligen Militärchef und dessen Stellvertreter. Zuvor war bereits der frühere Regierungschef von Berg-Karabach festgenommen worden. Für ihn ordnete ein Gericht in Baku zuletzt vier Monate Untersuchungshaft an.
Diese Nachricht wurde am 29.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.