Archiv

Berg-Karabach
Bundesregierung erwägt Sanktionen gegen Aserbaidschan

Die Europäische Union und die Bundesregierung erhöhen den Druck auf Aserbaidschan im Konflikt um die Region Berg-Karabach. Deutschland zieht Sanktionen gegen Aserbaidschan in Erwägung, für den Fall, dass das Land die armenische Bevölkerung in Berg-Karabach nicht schütze und die Grenzen zu Armenien missachte.

    Viele Autos fahren auf einer Straße im Grenzgebiet zwiswchen Armenien und Aserbaidschan, imi Vordergrund steht ein Polizist.
    Zehntausende Armenier sind aus der Region Berg-Karabach in Aserbaidschan geflohen. Nun haben sie die Sorge, dass dessen Präsident weitere Gebietsansrpüche geltend macht. (imago / Funke Foto Services )
    Die EU ruft Aserbaidschan auf, UNO-Beobachter in die Region zu lassen. Ein Sprecher der Euröpäischen Kommission betonte die Dringlichkeit des Vorhabens und verwies wörtlich auf einen "Massenexodus von Armeniern aus Berg-Karabach", der dringende humanitäre Hilfe erforderlich mache.

    UNHCR bereitet sich auf 120.000 Flüchtlinge vor

    Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR bereitet sich darauf vor, dass bis zu 120.000 Menschen aus der Region fliehen werden. Armenien wirft Aserbaidschan eine "ethnische Säuberung" vor. Armenische Gruppen aus verschiedenen europäischen Ländern haben zu einer Demonstration in Brüssel aufgerufen.
    Die pro-armenische Führung von Berg-Karabach hat nach einer Niederlage gegen aserbaidschanische Kräfte die Auflösung der selbsternannten Republik bekanntgegeben. Zehntausende Menschen haben die Region bereits in Richtung Armenien verlassen. Die deutschen katholischen Bischöfe riefen dazu auf, Armenien bei der Versorgung von Flüchtlingen aus Berg-Karabach zu unterstützen.
    Das autoritär geführte Aserbaidschan nahm mehrere frühere Amtsträger Berg-Karabachs fest. Wie der aserbaidschanische Grenzschutz mitteilte, handelt es sich um den ehemaligen Verteidigungsminister sowie den ehemaligen Militärchef und dessen Stellvertreter. Zuvor war bereits der frühere Regierungschef von Berg-Karabach festgenommen worden. Für ihn ordnete ein Gericht in Baku zuletzt vier Monate Untersuchungshaft an.
    Diese Nachricht wurde am 29.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.