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Bundesregierung zu Snowden
Keine Befragung in Berlin

Die Bundesregierung lehnt eine Befragung Edward Snowdens in Berlin in einer Stellungnahme für den NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages weiterhin ab.

Von Falk Steiner |
    Ein Demonstrant der Gruppe Anonymous steht vor dem Brandenburger Tor bei Nacht und hält ein Plakat mit einem Foto von Edward Snowden in die Höhe.
    Die Frage, ob Edward Snowden vor den NSA-Untersuchungsausschuss geladen werden soll, polarisiert. (picture alliance / dpa / Florian Schuh)
    "Angesichts der Tatsache, dass Herr Snowden bereits Fragen des Europäischen Parlaments und des Europarates beantwortet hat, geht die Bundesregierung nach wie vor davon aus, dass eine Zeugenvernehmung von Herrn Snowden im Ausland möglich ist", heißt es in der Stellungnahme mit Datum 2. Juni, die dem Deutschlandradio Hauptstadtstudio vorliegt.
    Zudem heißt es in dem Dokument, dass die Bundesregierung nach wie vor prüfe, ob Edward Snowden eine politische Straftat begangen habe. Sollte sie zu diesem Schluss gelangen, würde möglicherweise ein Auslieferungshindernis bestehen, wenn er in Deutschland wäre. Über Interpol sei Snowden bislang jedoch nicht zur Fahndung ausgeschrieben.
    Bundesinnenminister Thomas de Maizière sagte dazu im ARD-Fernsehen, er sehe keinen Grund für eine Einreisegenehmigung. Die mögliche Beschädigung der deutsch-amerikanischen Beziehungen sei schwerwiegender als das Auskunftsinteresse des Ausschusses.