Gedenkstunde
Bundestag erinnert an Opfer des Nationalsozialismus – Steinmeier warnt vor Vergessen

Im Bundestag ist der Opfer des Nationalsozialismus gedacht worden. Anlass ist die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz vor 80 Jahren. Bundespräsident Steinmeier bezeichnete in einer Rede die Erinnerung an den Holocaust als Teil der deutschen Identität.

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier steht am Rednerpult des Bundestages. Mit einer Gedenkstunde erinnerte der Bundestag an die Opfer des Nationalsozialismus.
    Bundestag – Gedenkstunde für NS-Opfer (Kay Nietfeld/dpa)
    Es dürfe kein Vergessen oder Verdrängen der Shoah geben, sagte Steinmeier. Das würde das Fundament der Demokratie erschüttern. Steinmeier kritisierte die Angriffe auf Erinnerungsstätten und deren Mitarbeiter. Das dürfe man nicht hinnehmen. „Wir haben es in der Hand, das Errungene zu bewahren und unsere Demokratie zu schützen. Gehen wir nicht zurück in eine dunkle Zeit“, betonte der Bundespräsident.
    Zum Auftakt der Gedenkstunde hatte Bundestagspräsidentin Bas einen stärkeren Schutz von Juden in Deutschland und ebenfalls ein Bewahren der Erinnerungskultur angemahnt.

    Holocaust-Überlebender spricht im Plenum

    Der ukrainische Holocaust-Überlebende Roman Schwarzman sprach ebenfalls zu den Abgeordneten. Er berichtete von seiner Zeit als Kind im Ghetto der ukrainischen Stadt Bershad. Der 88-Jährige bat anschließend um weitere Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg.
    Mit der Gedenkstunde erinnert der Bundestag seit vielen Jahren an Opfer der Verbrechen im Nationalsozialismus. 1996 hatte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den Jahrestag der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 zum Gedenktag proklamiert. Das Gedenken im Bundestag wird jährlich in zeitlicher Nähe zu diesem Datum abgehalten.
    Diese Nachricht wurde am 29.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.