Prominenteste Mitglieder sind SPD-Parteichefin Andrea Nahles, Pascal Kober (FDP), Alois Gerig und Dieter Stier (beide CDU). Sie alle eint die Begeisterung für den Pferdesport. Als die Einladung im Oktober herauskam, habe es jede Menge Spott gegeben, sagte Klaus Remme im Dlf. Das Gespött zielte damals vor allem sehr auf SPD-Parteichefin Andrea Nahles ab: "Hat Nahles keine anderen Probleme", sei die Frage in den eigenen Reihen und darüberhinaus gewesen - im Angesichts der schwachen Wahlergebnisse der SPD in Bayern und Hessen gewesen.
Initiator Kober begründet die Schaffung des Kreises mit folgenden Zahlen: "Knapp vier Millionen Menschen bezeichnen sich in Deutschland als Reiter, wir haben 900.000 Pferdebesitzer. Man schätzt den Umsatz der im Bereich Pferdewirtschaft in Deutschland getätigt wird, im Jahr auf knapp sieben Milliarden Euro."
Botschaft: Reiten ist nichts Elitäres
Der Parlamentskreis argumentiert, dass das Pferd wie kein anderes Tier den Menschen beeinflusst habe. Über 5000 Jahre hätte das Pferd Fortbewegung und Transport, Landwirtschaft und Militär geprägt, heißt es im Einladungsschreiben des Kreises.
Es gehe den Initiatoren darum, die Botschaft zu vermitteln, dass Reiten nichts Elitäres sei, sagte Dlf-Hauptstadtstudio-Reporter Remme. Ihn habe auch die Statistik überrascht, dass 30 Prozent der Reiter in Haushalten mit weniger als 2.000 Euro Monatseinkommen zu finden seien.
Parlamentskreise gibt es viele. Sie sind formloser Zusammenschluss, partei- und fraktionsübergreifend über Ausschussgrenzen hinweg. Andere Parlamentskreise beschäftigen sich mit Oldtimern, Fahrrädern, der Förderung der Elektromobilität in Deutschland und des deutschen Mittelstands.
Nahles sei Pferdenärrin, sagte Remme und habe den Kreis damit begründet, dass man als Parlamentarier Kontakt zu allen Teilen der Gesellschaft halten solle. Es sei offen, ob der Spott nun weiter gehe. Genügend Angriffsfläche würde die SPD-Chefin mit dem Thema auf jeden Fall anbieten.