Bundestagswahl 2021
Wer sind die Direktkandidatinnen und Direktkandidaten?

Mit der Erststimme können Wahlberechtigte gezielt eine Person für ihren Wahlkreis in den Bundestag schicken. Bei dieser Bundestagswahl bewerben sich 3.360 Personen auf ein Direktmandat. Alter, Frauenanteil, Geburtsort – was verraten die Zahlen über die Kandidierenden?

Von Pia Behme |
    In sechs Tortendiagrammen sind die Frauenanteile der Direktkandierenden innerhalb der Bundestagsparteien dargestellt. Ein weiteres Tortendiagramm zeigt den Frauenanteil der weiteren Parteien, zusammengefasst als "Sonstige".
    Mit der Erststimme werden 299 Wahlkreisabgeordnete gewählt. (Bundeswahlleiter/Datawrapper)
    Wer die meisten Stimmen hat, kommt in den Bundestag – so einfach ist es bei der Erststimme. Aus 299 Wahlkreisen werden 299 Abgeordnete von den Bürgerinnen und Bürgern gewählt, damit sie in Berlin ihre Region vertreten. Dabei können nicht nur Parteien Kandidierende aufstellen, auch parteilose Einzelbewerberinnen und -bewerber haben die Möglichkeit, sich zur Wahl zu stellen. Voraussetzungen sind die deutsche Staatsbürgerschaft und ein Mindestalter von 18 Jahren.
    Bei der Bundestagswahl 2021 bewerben sich insgesamt 6211 Personen – so viele wie nie zuvor. Davon kandidieren 2076 Personen sowohl in einem Wahlkreis als auch über eine Landesliste. 1284 nehmen nur in einem Wahlkreis teil. 197 Direktkandidierende sind parteilos oder gehören einer Wählergruppe an.

    Eine nicht-binäre Person bewirbt sich für ein Direktmandat.

    Ein Balkendiagramm zeigt die Geschlechterverteilung der Direktkandidierenden der Bundestagswahl 2021. 71,4 Prozent sind Männer, 28,75 Prozent sind Frauen, 0,03 Prozent sind nicht-binäre Personen.
    Zum ersten Mal wurde bei der Datenerhebung der Kandidierenden das Geschlecht "divers" miteinbezogen. Als einzige nicht-binäre Person tritt Heinrich Alexandra Hermann für Die Linke im Wahlkreis Schwarzwald-Baar an.

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    Der Frauenanteil ist mit rund 29 Prozent im Vergleich zur vorherigen Bundestagswahl leicht gestiegen. 2017 war ein Viertel der Kandidierenden für ein Direktmandat weiblich. Innerhalb der Parteien gibt es bei der Geschlechterverteilung große Unterschiede.

    Die Grünen haben mit 48 Prozent den höchsten Frauenanteil

    In sechs Tortendiagrammen sind die Frauenanteile der Direktkandierenden innerhalb der Bundestagsparteien dargestellt. Ein weiteres Tortendiagramm zeigt den Frauenanteil der weiteren Parteien, zusammengefasst als "Sonstige".
    Im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 hat sich hier wenig getan: Die meisten etablierten Parteien haben heute nur einen um ein bis drei Prozentpunkte höheren Frauenanteil unter den Direktkandidierenden. Nur für Bündnis 90/Die Grünen stellen sich sechs Prozent mehr Frauen zur Wahl.

    Das Durchschnittsalter der Direktkandidierenden liegt bei 47 Jahren.

    Neun Bewerberinnen und Bewerber sind 18 Jahre alt und treten für FDP, Die Linke und kleinere Parteien an. Die ältesten Kandidierenden sind 83 Jahre alt und von der AfD, Die Linke sowie den Kleinparteien Ab jetzt … Demokratie durch Volksabstimmung und Bündnis C.
    Das Histogramm zeigt die Altersverteilung der Direktkandidierenden. Die x-Achse beschreibt das Alter und reicht von 18 bis 83 Jahren. 50 bis 60-Jährige sind am häufigsten vertreten.
    Durch einen Klick aufs Bild öffnet sich das Histogramm als interaktive Grafik. (Bundeswahlleiter/Deutschlandfunk)

    Ein Sechstel der Kandidierenden sitzt bereits im Bundestag.

    Das Balkendiagramm zeigt, wie hoch der Anteil der Direktkandidierenden der Bundestagswahl 2021 ist, die wieder oder erstmals kandidieren. 16 Prozent sitzen bereits im aktuellen Deutschen Bundestag und kandidieren erneut. 84 Prozent kandidieren zum ersten Mal oder möchten wiedereinsteigen.
    Zur Erstkandidatur zählen auch Personen, die in vorherigen Legislaturperioden Mitglied des Bundestags waren und wieder einsteigen möchten.

    28 Prozent der erstmals Kandidierenden sind Frauen.

    Das Balkendiagramm zeigt die Geschlechterverteilung der Erstkandidaturen und Wiederkandidaturen. 28,07 Prozent der Erstkandidierenden sind Frauen, 71,9 Prozent sind Männer und 0,03 Prozent sind nicht-binäre Personen. 31,15 Prozent der Wiederkandidierenden sind Frauen, 68,85 Prozent sind Männer. Nicht-binäre Personen sind nicht vertreten.
    789 Kandidatinnen, 2021 Kandidaten und ein*e Kandidat*in treten erstmals an oder möchten wiedereinsteigen.

    Hier sind die Direktkandidierenden geboren

    Die Geburtsorte sagen nur sehr begrenzt etwas über die Diversität der Kandidierenden aus. Viele Menschen mit internationaler Geschichte sind in Deutschland geboren und nicht alle, die im Ausland geboren sind, haben einen kulturell-diversen Hintergrund.