Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch ihr Herausforderer Martin Schulz von der SPD haben ihr Profil auf europäischer Ebene gewonnen und gelten als ausgesprochen europafreundlich.
Mit Europa-Themen könne man in Deutschland jedoch nicht polarisieren oder mobilisieren, sagte Stephan Detjen. Im Gegenteil. Die Frage einer engeren Zusammenarbeit in Europa bekomme in Umfragen höchste Zustimmungswerte: Terrorbekämpfung, Außen- und Sicherheitspolitik, Flüchtlingspolitik. Dieser stabile pro-europäische Grundkonsens präge den Wahlkampf. Selbst Parteien wie die AfD, in ihrem Ursprung sehr europakritisch, könne mit dem Thema "Europa" nicht punkten.
Für Herausforderer Martin Schulz sei das ein Problem, so Stefan Detjen. Durch seine Entscheidung, im Wahlkampf eher auf seine elf Jahre als Bürgermeister in Würselen zu verweisen als auf seine mehr als 20 Jahre im Europa-Parlament, könne Martin Schulz sein europapolitisches Gewicht nicht ausspielen.