Archiv

Sudan
Bundeswehr bereitet Evakuierungseinsatz vor

CDU und CSU werfen der Bundesregierung vor, in der Sudan-Krise den Bundestag unzureichend zu informieren. Es sei wichtig, dass in einer solch kritischen Phase ein enger Austausch mit dem Parlament gesucht werde, sagte Fraktionsvize Wadephul dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

16.05.2023
    Das stahlblaue Flugzeug hebt gerade von einem Flughafen ab.
    Die Luftwaffe soll Deutsche aus dem Sudan bringen - hier ein Airbus A310 MedEvac der Bundeswehr (Henning Kaiser/dpa)
    Das teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin mit. Details zu Umfang, Personal und Material nannte er nicht. Verteidigungsminister Pistorius hatte einen neuen Versuch angekündigt, nachdem ein solcher Einsatz am Mittwoch wegen der schlechten Sicherheitslage in der Hauptstadt Khartum abgebrochen worden war.

    Kritik der Union

    CDU und CSU warfen der Bundesregierung vor, in der Sudan-Krise den Bundestag unzureichend zu informieren. Es sei wichtig, dass in einer solch kritischen Phase ein enger Austausch mit dem Parlament gesucht werde, sagte Fraktionsvize Wadephul dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das gelte vor allem bei Fragen einer etwaigen Mandatierung der Bundeswehr. Die derzeitige Informationspolitik der "Ampel" sei inakzeptabel.

    UNO fordert Waffenruhe

    UNO-Generalsekretär Guterres rief die Konflikt-Parteien im Sudan zu einer dreitägigen Waffenruhe auf. Guterres sagte in New York, Zivilisten müsse die Flucht oder der Zugang zu medizinischer Versorgung und Lebensmitteln ermöglicht werden.
    Ähnlich äußerte sich Außenministerin Baerbock auf Twitter. Sie habe auch mit dem deutschen UNO-Sonderbeauftragten für den Sudan, Perthes, gesprochen. Die Bundesregierung tue alles in ihrer Macht Stehende, um den deutschen Staatsangehörigen in dem Land zu helfen. Die USA wollen weitere Soldaten in die Region entsenden, um im Bedarfsfall ihre Botschaft in Khartum evakuieren zu können.

    Gefechte dauern an

    Die Gefechte im Sudan dauern derweil an. Besonders umkämpft sind weiterhin der Flughafen sowie das Generalkommando des Militärs in der Hauptstadt Khartum. Die sudanesischen Streitkräfte schlossen im Machtkampf mit der paramilitärischen RSF eine Verhandlungslösung aus. Es werde keine bewaffneten Kräfte außerhalb der regulären Armee geben, teilte die Armee mit. Verhandeln könne man nur über eine Kapitulation der RSF.
    Diese Nachricht wurde am 21.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.