Bei Kundgebungen in Dresden und Leipzig warben Rednerinnen und Redner für eine offene Gesellschaft, Menschlichkeit und Solidarität und riefen dazu auf, sich an der Wahl zu beteiligen. In Leipzig versammelten sich nach Angaben der Veranstalter rund 15.000 Menschen. Dort betonte die Schauspielerin Sandra Hüller, sie sei Europäerin und verantwortlich dafür, wie Europa aussehen wird. Es gebe keine einfachen Lösungen, Demokratie und Denken seien anstrengend. Zuvor hatte Leipzigs Oberbürgermeister Jung (SPD) erklärt, Europa stehe auf der Kippe. Es dürfe nicht sein, dass antidemokratische Kräfte entschieden, wer dazugehöre und wer nicht.
Auch in Berlin sind Tausende Menschen zusammengekommen. Einem Sprecher der Polizei zufolge verlief die Demonstration bislang friedlich. Es gebe einen starken Zustrom an Menschen. Auf den Schildern waren unter anderem Sprüche wie "Herz statt Hetze", "Menschenrechte statt rechte Menschen" oder "Vielfalt ohne Alternative" zu lesen. Die Veranstalter zählten mehr als 15.000 Teilnehmer.
Auch in weiteren Städten gingen Menschen auf die Straße. In Frankfurt waren es laut Polizei rund 2.500 Teilnehmer, in Stuttgart nach Angaben der Veranstalter rund 5.000. In Heidelberg schätzte die Polizei die Zahl der Demonstranten auf 2.000. In München waren etwa 10.000 Teilnehmer angemeldet, die Polizei zählte rund 5.000.
Bereits gestern Kundgebung in Hamburg
In Hamburg kamen bereits gestern Zehntausende Menschen zusammen. Polizei und Versammlungsleitung sprachen von etwa 30.000 Teilnehmern.
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Fehrs, rief gemeinsam mit dem Landesrabbiner Bistritzky und der Vize-Vorsitzenden des Rats der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg, Nas, zu Gewaltfreiheit in politischen Auseinandersetzungen auf. Mit Blick auf die Europawahl erklärte die Theologin laut Redemanuskript, es liege "in unserer Hand", welche Richtung Europa einschlage. Man müsse dafür sorgen, dass es eine Richtung des Fortschritts, der Solidarität und der Mitmenschlichkeit sei.
Diese Nachricht wurde am 08.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.