Goethe-Universität Frankfurt
Bundesweit erste Professur für Suizid-Erforschung gegründet

An der Goethe-Universität in Frankfurt am Main wird jetzt wissenschaftlich erforscht, warum sich Menschen das Leben nehmen und wie dies verhindert werden könnte. Am Fachbereich Medizin wurde die deutschlandweit erste Professur für Suizidologie und Suizidprävention eingerichtet, wie die Einrichtung mitteilte.

    Der Schriftzug "Johann Wolfgang Goethe-Universität" auf dem Campus Westend in Frankfurt am Main über dem Eingang zum Hauptgebäude.
    An der Goethe-Universität in Frankfurt am Main gibt es jetzt eine Professur für Suizidologie. (picture alliance / dpa / Frank Rumpenhorst)
    Deutschlands erste Professorin auf diesem Fachgebiet, Ute Lewitzka, ist zum 1. November 2024 an die Goethe-Universität berufen worden. Lewitzka ist Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. "Ich freue mich sehr, dass die Suizidologie - die leider immer noch ein Nischenthema ist - diesen Stellenwert gewinnt", sagte Lewitzka. Die Professur sei auch ein Türöffner für eine weitere Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen. Langfristig sei der Aufbau eines nationalen Zentrums für Suizidprävention geplant, an dem auch die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention sowie die "European Alliance against Depression" beteiligt seien, hieß es.
    In Deutschland haben sich im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Menschen das Leben genommen - das sind mehr als dreimal so viele wie durch Verkehrsunfälle verstorben sind. Die Zahl der versuchten Selbsttötungen liege "um ein Vielfaches höher", hieß es.
    Wenn Sie Suizidgedanken haben oder diese bei einer anderen Person wahrnehmen: Kostenfreie Hilfe bieten in Deutschland der Notruf 112, die Telefonseelsorge 0800 111 0 111 und das Info-Telefon Depression 0800 33 44 5 33. Weitere Infos und Adressen unter www.deutsche-depressionshilfe.de.
    Diese Nachricht wurde am 14.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.