Es brauche demnach mehr Information und mehr Qualifikation, hieß es. Die Menschen hätten ein großes Bedürfnis, über das Thema zu sprechen. Viele seien sich aber unsicher, wie sie in einem Verdachtsfall angemessen handeln könnten, und blieben oft untätig. Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Claus, erklärte, der Gießener Bürgerrat sei ein wichtiges Beispiel für kommunales Engagement, dem hoffentlich viele Städte und Gemeinden folgen würden.

Das Gremium war auf Initiative von Claus und der Beratungsstelle Wildwasser zusammengekommen. 16 Bürger, die privat, ehrenamtlich oder beruflich mit Kindern zu tun haben, nahmen teil. Ziel war es den Angaben zufolge, Empfehlungen zu erarbeiten, damit Bürger ihre Verantwortung nicht wegschieben. Sexuelle Gewalt wird laut der Beauftragten vor allem im persönlichen Umfeld, insbesondere in der Familie verübt. In jeder Schulklasse seien schätzungsweise ein bis zwei Kinder betroffen.