Neujahr
Bundesweit überwiegend friedliche Silvesternacht - rund 300 Festnahmen in Berlin

In Deutschland sind die Menschen weitgehend friedlich ins neue Jahr gestartet. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen spricht von einer "silvestertypischen Nacht" mit vielen Einsätzen, aber keinen besonderen Vorkommnissen. Ähnlich äußerten sich die Einsatzkräfte in Hamburg. In Berlin allerdings wurden einem Polizeisprecher zufolge mindestens 15 Einsatzkräfte verletzt.

01.01.2024
    Polizeibeamte stehen im Dunkeln an einer Straße, im Hintergrund ist ein U-Bahn-Eingang zu sehen.
    Polizisten im Einsatz in der Silvesternacht in Berlin (Sebastian Christoph Gollnow / dpa / Sebastian Christoph Gollnow)
    Die Beamten in der Hauptstadt seien mit Böllern und Feuerwerksraketen beschossen worden. Etwa 300 Personen seien vorläufig festgenommen worden. Das sind deutlich mehr Festnahmen als im vergangenen Jahr, was die Polizei auf ihre verstärkte Präsenz zurückführte. In vielen Städten waren die Sicherheitsvorkehrungen aus Angst vor Anschlägen oder Krawallen im Vorfeld deutlich verstärkt worden. Vielerorts galten Böllerverbote, allein in Berlin waren rund 4.500 Polizisten im Einsatz.

    Sicherheitsvorkehrungen in vielen Großstädten

    Bei der großen Silvesterparty vor dem Brandenburger Tor feierten nach Angaben der Veranstalter rund 65.000 Besucher gemeinsam ins neue Jahr. Erstmals seit der Corona-Pandemie gab es dabei auch wieder ein Höhenfeuerwerk. Es galten strenge Sicherheitsvorkehrungen.
    In Leipzig wurde im Stadtteil Connewitz eine Polizeiwache angegriffen. Unbekannte warfen Gegenstände auf das Gebäude, hieß es von Seiten der Polizei. Zudem versammelten sich etwa 3.000 Menschen an einer Kreuzung und entzündeten vier größere Feuer. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, um diese zu löschen.

    Gewerkschaft sieht Trendumkehr - Städtetag warnt

    Die Gewerkschaft der Polizei zog nach der Silvesternacht eine positive Bilanz. Gewerkschaftschef Kopelke sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, zwar sei die Nacht in vielen Städten alles andere als friedlich verlaufen. Der jahrelange Trend zu immer mehr Gewalt habe aber erstmals gebrochen werden können. Kopelke führte die Trendumkehr vor allem auf starke Polizeipräsenz zurück.
    Der Deutsche Städtetag warnte davor, sich mit der Entwicklung zufrieden zu geben. Hauptgeschäftsführer Dedy sagte der "Rheinischen Post", jeder Angriff auf Einsatzkräfte sei inakzeptabel.
    Unions-Parlamentsgeschäftsführer Frei sagte, angesichts der hohen Zahl der Einsatzkräfte und der Festnahmen in Berlin könne man nicht von einem gewöhnlichen Jahreswechsel sprechen. Man müsse aufpassen, dass die Maßstäbe nicht verrutschten.
    Diese Nachricht wurde am 01.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.