Archiv

Karlsruher Urteil zum Haushalt
Bundeswirtschaftsminister Habeck befürchtet Ende der Strom- und Gaspreisbremse

Bundeswirtschaftsminister Habeck geht davon aus, dass die Energiepreise in Deutschland unter Umständen deutlich steigen könnten. Habeck sagte im Deutschlandfunk, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt beziehe sich auch auf den Wirtschafts- und Stabilisierungsfonds.

    Berlin: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, äußert sich bei einer Pressekonferenz.
    Bundeswirtschaftsminister Habeck (Bernd von Jutrczenka/dpa)
    Sollte man in eine Krise geraten, könne die Bundesregierung daher die Gas- und Strompreisbremse nicht mehr finanzieren. Die Preise für Strom, Gas und Fernwärme würden dann deutlich steigen. Dafür, so Habeck, könnten sich die Menschen bei der Union und dem CDU-Vorsitzenden Merz bedanken.
    Die Preisbremsen für Strom und Gas gelten noch bis zum 31. März. Die Preise werden dabei für einen Großteil des Verbrauchs von Privathaushalten gedeckelt - für Strom bei 40 Cent und für Gas bei 12 Cent je Kilowattstunde. Die Marktpreise sind inzwischen aber so stark gesunken, dass die Deckel für die meisten Haushalte irrelevant sein dürften.

    "Erhebliche Auswirkungen auf Industrie"

    Nach Ansicht des Grünen-Politikers wird das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zudem erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Industrie haben. Es sei wichtig zu verstehen, dass die Klage weniger dem Klimaschutz schade, sondern die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft gefährde. Um international wettbewerbsfähig zu sein, müsse die Industrie auf nachhaltigere Produktionsmethoden umstellen. Ohne staatliche Subventionen werde dies wahrscheinlich nicht passieren.
    Diese Nachricht wurde am 20.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.