Tag des alkoholgeschädigten Kindes
Bundeszentrale warnt vor Alkohol in der Schwangerschaft

Dass Alkohol grundsätzlich gesundheitsschädlich sein kann, ist allgemein bekannt. Dass er in der Schwangerschaft extrem gefährlich ist, eigentlich auch. Trotzdem besteht Handlungsbedarf.

    Eine schwangere Frau mit einem Sektglas am Babybauch
    Schwangere Frau mit einem Sektglas am Babybauch (picture alliance / imageBROKER / BQ)
    Der 9. September ist seit 1999 der Internationale Tag des alkoholgeschädigten Kindes. Aus diesem Anlass weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung darauf hin, welche gravierenden Schäden Alkohol anrichten kann, wenn er über das Blut der schwangeren Frau in der Körper des Babys gelangt.
    Wissenschaftlich heißt das Krankheitsbild "Fetale Alkoholspektrumstörung" (FASD), es umfasst unter anderem die fehlerhafte Ausbildung von Organen in den ersten Monaten der Schwangerschaft, Minderwuchs, Untergewicht, Fehlbildungen und Schädigungen des zentralen Nervensystems. Auch nach der Geburt kann der Einfluss von Alkohol während der Schwangerschaft negative Auswirkungen zeigen: Muskelschwäche, Sprechstörungen, Herzfehler und Fehlbildungen bis hin zu Lernschwäche, Epilepsie oder Hyperaktivität.
    Die Bundeszentrale betont, Alkohol sei ein Zellgift, das in jeder Phase der Schwangerschaft schade. Dabei reiche es schon aus, einmal zu viel Alkohol zu trinken. "In der Schwangerschaft bleibt Alkoholkonsum die häufigste Ursache für nicht genetisch bedingte Fehlbildungen", erklärte Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen. Die Zahlen seien noch immer erschreckend hoch.

    10.000 alkoholgeschädigte Kinder pro Jahr

    Jedes Jahr werden nach Angaben der Bundeszentrale in Deutschland mehr als 10.000 Kinder mit Schädigungen durch Alkohol geboren. Kinder mit der sogenannten Fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD) weisen Verhaltensauffälligkeiten wie Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, Lern- und Sprachprobleme auf. 
    Etwa 3.000 dieser Kinder haben die schwere Form, das Fetale Alkoholsyndrom (FAS). Dabei können Fehlbildungen des Skeletts, der Extremitäten und des Gesichts sowie Nierenschäden oder Herzfehler hinzukommen. Die Schädigungen sind nicht heilbar und beeinträchtigten die Betroffenen ihr ganzes Leben lang.
    Diese Nachricht wurde am 09.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.