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Burkina Faso
Militär entmachtet Übergangsregierung

Im westafrikanischen Burkina Faso sollte in wenigen Wochen ein neuer Präsident gewählt werden. Jetzt hat das Militär neue Fakten geschaffen. Eine Elitetruppe hat die Übergangsregierung entmachtet und einen neuen Präsidenten eingesetzt. Die Lage in der Hauptstadt Ouagadougou hat sich nach dem Putsch zugespitzt.

    Nach einem Putsch kontrolliert das Militär Straßen in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou
    In Burkina Faso hat das Militär geputscht und einen neuen Machthaber eingesetzt. (AHMED OUOBA / AFP)
    Medienberichten zufolge gab es bei Schießereien viele Opfer. Das größte Krankenhaus in der Hauptstadt meldet einen Toten und 60 Verletzte. Die Organisation Reporter ohne Grenzen teilte mit, dass die Putschisten die privaten Radio- und Fernsehstationen schließen ließen. Ein selbst ernannter Nationalrat hat die Macht ergriffen und als Präsidenten den General Gilbert Diendéré eingesetzt. Die Mitglieder der bisherigen Übergangsregierung wurden festgenommen.
    Neuer Machthaber eingesetzt
    Diendéré gilt als enger Vertrauter des früheren Präsidenten Blaise Compaoré, der vergangenes Jahr nach Massenprotesten zurücktreten musste. Er hatte versucht, die Verfassung zu ändern, um den Weg für eine fünfte Amtszeit frei zu machen. Diendéré hat in einem Gespräch mit dem Sender France 24 erklärt, Compaoré habe nichts mit dem Umsturz zu tun.
    Die Putschisten teilten mit, dass sie ein gerechteres Regierungssystem schafften wollen. Die Übergangsregierung sei ihren demokratischen Idealen untreu geworden.
    Internationale Gemeinschaft kritisiert Putsch
    Mehrere Staaten und Organisationen, darunter die UNO und die EU, verurteilten den Putsch. Burkina Faso ist ein Verbündeter von Frankreich und den USA im Kampf gegen islamistische Kämpfer in Westafrika.
    (at/ach)