General Gilbert Diendere entschuldigte sich laut Medienberichten am Montag vor Journalisten in der Hauptstadt Ouagadougo bei der Nation und kündigte die Aufhebung des Hausarrests für den bisherigen Übergangsministerpräsidenten Michel Kafando an. Er will die Macht an eine zivile Übergangsregierung zurückgeben. Regionale Schlichter dringen derweil auf Neuwahlen im November. Diendere gab unter dem Druck der Streitkräfteführung auf, die sich am Montag gegen ihn stellte. Sie zog Truppen in der Hauptstadt mit dem Auftrag zusammen, die Putschisten ohne Blutvergießen zu entwaffnen.
Auch Frankreichs Präsident Francois Hollande hatte Diendere und seine Anhänger massiv dazu gedrängt, die Waffen niederzulegen. Er kündigte an, jegliche finanzielle und militärische Zusammenarbeit auf Eis zu legen, bis die Übergangsregierung wieder eingesetzt sei.
Putschisten sind Anhänger des früheren Präsidenten Compaoré
Die Putschisten stammten aus der Leibgarde des früheren Präsidenten Blaise Compaoré, der selbst Ende vergangenen Jahres aus dem Amt und aus dem Land getrieben worden war. Sie hatten beklagt, dass Mitglieder aus Compaorés früherer Regierungspartei nicht zu den für 11. Oktober geplanten Wahlen zugelassen seien.
In den vergangenen Tagen waren bereits mindestens zehn Menschen bei Gewaltausbrüchen ums Leben. Die Ankündigung des Militärs schürte Ängste vor neuen Unruhen. Das Land ist sehr arm, im Index für menschliche Entwicklung liegt es auf Platz 181 von 187.
(nch/wes)