Champions-League-Finale
Ex-Co-Trainer Henke: Dortmund fehlte der "Killerinstinkt"

Borussia Dortmund taumelt nach der Champions-League-Niederlage gegen Madrid zwischen Frust und Stolz. Auch weil der BVB hochkarätige Chancen vergab. "Die muss man nutzen und den Gegner killen", sagt der einstige BVB-Co-Trainer Michael Henke.

Michael Henke im Gespräch mit Maximilian Rieger | 02.06.2024
Mats Hummels, Trainer Edin Tertuc, Nico Schlotterbeck sind nach der Niederlage gegen Madrid enttaeuscht, und frustriert
BVB unerliegt Madrid: Tränen und Enttäuschung bei den BVB-Spielern (picture alliance / SvenSimon / Frank Hoermann / SVEN SIMON)
Gut gespielt und am Ende doch verloren. Borussia Dortmund hat sich im Champions-League-Finale gegen Real Madrid wacker geschlagen. Am Ende musste sich das Team von Edin Terzić mit 0:2 (0:0) geschlagen geben.
Dem BVB-Trainer blieb nichts anders übrig, als seine bitter enttäuschten Spieler nach und nach in den Arm zu nehmen und zu trösten, während die Madrilenen um den großen Triumphator Toni Kroos ihren nächsten Titel in der Champions League feierten.

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Schwarz-Gelb spielte lange auf Augenhöhe

Auch Michael Henke sah bis zur 70. Minute in Dortmund die bessere Mannschaft. Doch am Ende standen die Schwarz-Gelben mit leeren Händen da - auch weil Real Madrid nicht nervös wurde und auf seine Chancen wartete. Das sei ein wichtiger Faktor gewesen, sagt Henke, der 1997 als Co-Trainer von Ottmar Hitzfeld mit dem BVB den Champions-League-Titel gewonnen hatte.
Zumal Dortmund seine Chancen vor allem in der ersten Halbzeit sträflich liegen ließ: "Wenn man drei, vier, fünf hochkarätige Chancen hat wie die Borussia, dann muss ich das nutzen - das ist auch so ein Ausdruck im Fußball - muss ich den Gegner killen. Wenn ich das nicht tue , werde ich halt oft nachher bestraft", konstatiert Henke.

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Stabilere Leistung in der Bundesliga nötig

Am Ende bleibt für Dortmund also Platz zwei in der Champions-League und Platz fünf in der Bundesliga. "Insgesamt war das eine durchwachsene Saison", bilanziert Henke.
Die Leistung in der Champions-League müsse man anerkennen. Aber, so Henke, in der nächsten Saison müsse die Leistung gerade im Tagesgeschäft Bundesliga stabiler werden.

Ohne Reus und eventuell auch Hummels in die Zukunft

Ein wichtiger Punkt sei dabei der Kader. Für Marco Reus, der einen hohen Stellenwert in der Mannschaft und im Verein hatte, war das Finale das letzte Spiel in Schwarz-Gelb. Weiter ungewiss ist noch die Zukunft von Mats Hummels.
Auch bei Spielern wie Karim Adeyemi sieht Henke noch Luft nach oben. Er müsse sich weiterentwickeln, damit er in Zukunft solche Spiele entscheiden könne. "Der hat im Heimspiel gegen Paris überragend gespielt, aber gestern macht er die große Chancen nicht", sagt Henke.

Terzić, Bender, Şahin - ein Trainerstab mit Potenzial

Dem Trainer-Trio Edin Terzić, Sven Bender und Nuri Şahin bescheinigt Michael Henke ein gutes Zeugnis. Die Änderung im Trainerstab habe das Spiel der Borussia stabilisiert. Und auch für die Zukunft ist dem ehemaligen Co-Trainer der Borussia nicht bange.
Für den Erfolg sei auch die Konstanz wichtig, sagt Henke und rät dem Verantwortlichen im Verein, dieses Konzept auch weiter durchzuziehen.