Capoeira ist eine afro-brasilianische Sportart zwischen Tanz und Kampfsport. In Deutschland findet die seltene Disziplin immer mehr Freunde. So wird die Uni Münster künftig Capoeira-Kurse im Rahmen des Uni-Sports anbieten. "Mich fasziniert die Capoeira, weil sie den ganzen Menschen anspricht", meint Gunnar Wilken, Doktorand der Mathematik an der Uni Münster und seit fünf Jahren leidenschaftlicher Capoeira-Fan. "Sie ist musikalisch, rhythmisch, tänzerisch und andererseits kämpferisch und akrobatisch." Wilken leitete am vergangenen Wochenende einen Capoeira-Workshop in Münster. Die Teilnehmer stellen sich bei ihrem Sport im Kreis - der so genannten Roda - auf. Zwei von ihnen kommen abwechselnd in der Mitte zusammen und fordern sich zum Spiel heraus. Der tänzerische Kampf erinnert ein wenig an Judo, aber auch an Bodengymnastik oder gar Breakdance. Die Kämpfer weichen den Tritten, Schlägern und Fußfegern ihres Gegenübers geschickt aus. "Durch die ständige Auseinandersetzung mit dem Gegner lernt man Menschen einzuschätzen", erklärt Wilken. "Es beschränkt sich nicht darauf, Reflexe zu trainieren und Techniken zu perfektionieren." Die nach Europa importierte Capoeira ist die spielerische Variante eines ursprünglich bitterernsten Duells: Vor vier Jahrhunderten brachten afrikanische Sklaven diese Kultur mit nach Brasilien. Für sie war Capoeira Ausdruck des Widerstands und eine Form der Selbstverteidigung gegen die Plantagenbesitzer. In Nordrhein-Westfalen gibt es mittlerweile in Köln, Düsseldorf, Bochum und Münster Gruppen und Vereine, die Capoeira betreiben. Mit rund 1000 Aktiven steckt die Sportart hier zu Lande zwar noch in den Kinderschuhen, ihre Popularität wächst aber stetig an.
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Die CapoEuropa-Homepage des Hamburger Vereins für deutsch-brasilianische Begegnung im Capoeira informiert umfassend über den Sport Capoeira und wo man ihn betreiben kann.
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