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Carl Friedrich Gauß vor 165 Jahren gestorben
Der Fürst der Mathematiker

Vor 165 Jahren starb in Göttingen Carl Friedrich Gauß. Er zählte zu den brillantesten Mathematikern und Astronomen des 19. Jahrhunderts.

Von Dirk Lorenzen |
Carl Friedrich Gauß hat jahrzehntelang an der Sternwarte Göttingen gearbeitet
Carl Friedrich Gauß hat jahrzehntelang an der Sternwarte Göttingen gearbeitet (Lorenzen)
Gauß war 1777 in Braunschweig zur Welt gekommen. Schon als Knirps fiel seine mathematische Begabung auf: In der Volksschule wollte der Lehrer die Schüler beschäftigen und gab ihnen auf, die Zahlen von 1 bis 100 zusammenzuzählen. Sekunden später meldete sich der Siebenjährige und verkündete das richtige Ergebnis 5050.
Er hatte erkannt, dass 1 und 100 101 ergeben, ebenso wie 2 und 99, 3 und 98 und so weiter. Die Zahlen von 1 bis 100 bilden 50 Zahlenpaare zu je 101.
Der Lehrer hat dem pfiffigen Schüler vor Schreck eine Ohrfeige gegeben, ihn danach aber intensiv gefördert.
Gemälde zeigt Carl Friedrich Gauß
Carl Friedrich Gauß (1777-1855), einer der größten Mathematiker und Astronomen (Gauß-Gesellschaft, Biermann)
Carl Friedrich Gauß sorgte schon während des Studiums für weltweites Aufsehen, etwa durch die Bahnbestimmung von Planetoiden. Seine Konstruktion des regelmäßigen 17-Ecks allein mit Zirkel und Lineal war der erste Fortschritt dieser Art seit der Antike. Gauß galt bereits zu Lebzeiten als "Fürst der Mathematiker".
Ob Zahlentheorie oder Physik, ob Astronomie oder Magnetismus, ob Optik oder Landvermessung und vieles mehr – Gauß hat in vielerlei Disziplinen Bahnbrechendes geleistet. Er hat das Königreich Hannover vermessen und gemeinsam mit Wilhelm Weber den ersten elektromagnetischen Telegrafen gebaut.
Er wurde auf dem Albani-Friedhof in Göttingen begraben – fast in Sichtweite seiner Sternwarte.