Am Himmel loderten ungewöhnlich helle Polarlichter, die selbst noch in der Karibik und in Venezuela zu sehen waren. Telegrafenleitungen schlugen Funken oder verglühten komplett. Nach einem Tag war der Spuk vorbei.
Beim "Carrington-Ereignis", wie die Fachleute sagen, hat ein gewaltiger Sonnensturm die Erde getroffen – vermutlich der stärkste seit gut 500 Jahren. Eine Wolke geladener Teilchen war aus der Sonne herausgeschleudert worden und mit mehr als 2000 Kilometern pro Sekunde Richtung Erde gerast.
Sollte es heute zu einem Carrington-Ereignis kommen, so hätte das fatale Folgen für unseren technischen Alltag: Auf ganzen Kontinenten könnten Stromnetze ausfallen – und in der Erdumlaufbahn würden bei wohl Hunderten Satelliten elektronische Bauteile zerstört. Plötzlich gäbe es weder Wolkenbilder, noch GPS-Signale, Satelliten-Kommunikation, Hubble-Beobachtungen oder Daten der militärischen Aufklärungssatelliten.
Die Vorhersage des Weltraumwetters wird immer wichtiger. Zwar behalten die Astronomen die Sonne im Auge – aber bei einem Carrington-Ereignis gäbe es im schlimmsten Fall nur Minuten Vorwarnzeit. Zum Glück gibt es solche Ausbrüche wohl nur ein- bis zweimal pro Jahrtausend.