Komplizierter Doping-Fall
Cas hat über Eiskunstlauf-Medaillen aus dem Jahr 2022 entschieden

Kanada hatte durch eine Berufung nachträglich auf eine olympische Medaille im Eiskunstlauf gehofft. Doch der Sportgerichtshof sieht es anders. Es bleibt bei Bronze für Russland, das ursprünglich Gold gewann. Der kuriose Fall im Einzelnen:

    Die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa wärmt sich bei den Olympischen Winterspielen in Peking vor dem Wettkampf auf.
    Um sie drehte sich der komplizierte Doping-Fall, der nun vom Cas entschieden wurde: Die damals 15-jährige russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa. (picture alliance / dpa / Peter Kneffel)
    Die kanadischen Eiskunstläufer sind mit ihrem Vorhaben, im Teamwettbewerb bei den Olympischen Spielen 2022 nachträglich noch auf den Bronzerang vorzurücken, gescheitert. Der Internationale Sportgerichtshof Cas lehnte den Einspruch der Kanadier, die eine Relegation der Russen auf den vierten Platz erzielen wollten, ab. So bleibt es nach der Dopingsperre der russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa bei der neuen Wertung mit Gold für die USA, Silber für Japan und Bronze für Russland.
    Wie der Cas mitteilte, sei Walijewa zu Recht disqualifiziert worden. Aber nach den Regeln der Internationalen Eislauf-Union (Isu) hätten es keine Möglichkeit gegeben, die Punkte zugunsten des Teams Kanada neu zu verteilen. Damit bestätigte der Cas auch den dritten Rang für Russland, das ebenfalls in Einspruch gegangen war und das ursprüngliche gewonnene Gold behalten wollte. 

    Cas sieht keine Grundlage für neue Wertung Kanadas

    Die russische Mannschaft um Walijewa hatte in Peking ursprünglich triumphiert. Nach dem Teamwettbewerb in China war aber eine positive Dopingprobe von Walijewa im Dezember 2021 bei den nationalen Meisterschaften auf das verbotene Mittel Trimetazidin bekanntgeworden. Der Cas sperrte die inzwischen 18-Jährige daraufhin nachträglich für vier Jahre. 
    Deswegen wurden Walijewas Punkte im olympischen Teamwettbewerb 2022 abgezogen, die Isu verwies Russland vom ersten auf den dritten Rang. Gold ging nachträglich an die USA, Silber an Japan. 

    Russisches Team nicht bei nachträglicher Siegerehrung

    Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte angekündigt, dass in Kooperation mit den Nationalen Olympischen Komitees der USA und Japans die nachträgliche Siegerehrung bei den Olympischen Spielen in Paris vorgenommen werden soll. Die russische Mannschaft wird nicht dabei sein. 
    "Bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 wird Russland weder von Athleten noch von Mannschaften vertreten, da das Russische Olympische Komitee derzeit suspendiert ist", teilte das IOC mit. "Aus diesem Grund und aus logistischen Gründen kann es hier in Paris keine Medaillenverleihung für die Mannschaft des Russischen Olympischen Komitees geben, die bei den Olympischen Winterspielen in Peking 2022 die Bronzemedaille gewonnen hat."
    (Text der Deutschen Presse-Agentur dpa)
    Diese Nachricht wurde am 02.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.