Archiv


Cassiopeia A

Vor mehr als dreihundert Jahren riss sich ein massereicher Stern in Stücke. Noch heute können Astronomen seinen Todeskampf ”hören”. Die Materiewolke, die der Stern zurück ließ, zählt zu den energiereichsten Radioquellen im Milchstraßensystem.

Damond Benningfield |
    Weil es die erste Radioquelle war, die man im Sternbild Cassiopeia entdeckte, bezeichnete man sie als Cassiopeia A – kurz Cas A.

    In den 40er Jahren entdeckten Forscher diese Quelle der Radiostrahlung. Sie fanden heraus, dass es sich hierbei um eine Gas- und Staubwolke mit etwa 13 Lichtjahren Durchmesser handelt. Mit etwa 15 Millionen Kilometern pro Stunde dehnt sie sich noch immer aus. Trifft die Materie der Wolke auf andere Materie, erzeugt die dabei entstehende Schockwelle Radio- und Röntgenstrahlung.

    Nach Berechnungen der Wissenschaftler muss der Stern, der Cas A bildete, etwa um 1680 explodiert sein. Doch gibt es nur vage Hinweise, dass man die Explosion beobachtet hat. Dabei muss sie mehr Helligkeit freigesetzt haben, als das Licht aller Sterne der Galaxis zusammen.

    Als der Stern explodierte, fusionierten viele seiner Elemente und bildeten beispielsweise Gold, Blei und Uran. Sie könnten Rohmaterialien für neue Sterne und Planeten sein. Durch die rasante Ausdehnung von Cas A werden andere Gas- und Staubwolken zusammengequetscht. Das wiederum kann ein Auslöser für die Geburt neuer Sterne sein.

    Das Sternbild Cassiopeia zieht während der Nacht hoch über den Himmel. Es gleicht einem riesigen W. Cas A ist mit bloßem Auge nicht zu sehen. Doch Radioastronomen können immer noch die Auswirkungen seines gewaltvollen Todes hören.