
Ein kleines Stück rechts dieses hellen und großen Ws leuchtet ein nach rechts gekipptes kleines und schwaches W: die Eidechse. Sie besteht nur aus lichtschwachen Sternen und schlängelt sich durch das Niemandsland zwischen den Figuren Kassiopeia, Kepheus, Schwan und Pegasus.
Die beiden Ws zeigen, wie unterschiedlich die Geschichte eines Sternbilds sein kann. Die Kassiopeia zählt zu den 48 klassischen Figuren, die schon in der Antike bekannt waren.
Sie war die eitle Gattin des äthiopischen Königs Kepheus. Nachdem sie die schönen Nereiden beleidigt hatte, sollte sie zur Strafe ihre Tochter Andromeda dem Seeungeheuer opfern. Doch Perseus eilte als Retter in der Not herbei.
Kassiopeia dankte es ihm nicht und wurde vom Meeresgott Neptun an den Himmel gesetzt – in einem Marktkorb gefesselt. So war sie dem Spott des Volkes ausgesetzt.
Die Eidechse dagegen ist ein „modernes“ Sternbild. Das Ehepaar Johannes und Elisabetha Hevelius aus Danzig hat es in einem 1690 veröffentlichten Sternkatalog erstmals erwähnt.
Die beiden hatten einige Lücken am Himmel mit neuen Figuren gefüllt. Sieben Hevelius-Sternbilder gibt es bis heute – Kaiser Wilhelm dagegen ist vom Firmament verschwunden.
Die beiden Ws – das eine hell, groß und alt, das andere schwach, klein und neu – funkeln Seite an Seite am Nordosthimmel.