"Pro Jahr werden Milliarden CDs produziert, wenn man sagt hundert Millionen CDs in herkömmlichen Jewel Case Verpackungen, da hat man vier Millionen Kilo Plastik gebraucht. Plastik wird von Öl gemacht und wo Plastik zum Schluss landet ist entweder die Atmosphäre oder in den Seen. Das ist furchtbar!", kritisiert Robert von Bahr, Chef des schwedischen CD-Label BIS. Sein Label zieht Konsequenzen, handelt umweltbewusst und verzichtet bei seinen CD-Hüllen neuerdings auf Plastik.
Suche nach der plastiklosen Lösung
Die umweltfreundliche Lösung musste das Label-Team selbst finden, sagt von Bahr. Seine Frau, die Flötistin Sharon Bezaly erinnerte an frühere LP-Verpackungen und nach diesem Prinzip funktionieren auch die neuen Hüllen von BIS. Es gibt zwei Öffnungen, zwei Klapptaschen, "in der linken steckt das Booklet, in der linken die SACD oder CD", erklärt der Label-Chef. Das Material der Hülle ist aus FSC/PEFC zertifizierter Pappe, die mit Soja-Tinte, umweltfreundlichem Klebstoff und Lack auf Wasserbasis bearbeitet wird. Diese neue Verpackung "ist sogar 40 Prozent leichter als Plastik und das bedeutet, dass auch Umweltkonsequenzen des Transports sich reduzieren" sagt von Bahr.
Wie reagieren die Kunden?
Andere Labelchefs verfolgen diese Veränderung bei BIS interessiert bis skeptisch. Sie wollen erst sehen, wie die Kunden des Labels auf die neuen Hüllen reagieren. "Andere haben gesagt, wir bleiben bei Plastik", erzählt van Bahr, "ich habe gefragt warum, ja, weil es so üblich ist." Für diese Haltung hat Robert von Bahr kein Verständnis, das Timing sei doch hervorragend. Alle redeten jetzt über Umwelt, er selbst habe das Thema 25 Jahre lang verfolgt, aber jetzt kämen andere dazu. Und jetzt sei das eine ganz große Aufgabe, die Natur zu schützen. Und hier würde diese Verpackung nur einen kleinen Beitrag leisten, aber ein wichtiger, weil man tun solle, was man kann, rät der Chef vom schwedischen Label BIS.