Vor NATO-Treffen in Brüssel
CDU-Außenpolitiker Wadephul: "Was mit Russland möglich ist, hängt von Russland ab"

Kurz vor dem Treffen der NATO-Außenminister hat der CDU-Außenpolitiker Wadephul der Ukraine die uneingeschränkte Unterstützung Deutschlands auch unter einen neuen Bundesregierung zugesagt. Forderungen nach der Lockerung von Sanktionen gegen Russland auch aus seiner eigenen Partei erteilte er eine Absage.

    Johann David Wadephul (CDU), stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag
    Der CDU-Politiker Wadephul leitet für die Union die Arbeitsgruppe zur Außen- und Verteidigungspolitik bei den Koalitionsverhandlungen und wird als möglicher künftiger Außenminister gehandelt. (Laurence Chaperon)
    Deutschland werde von russischer Seite täglich angegriffen, mittels Cyber- und hybriden Attacken, sagte Wadephul im Deutschlandfunk. So lange dieses Verhalten nicht aufhöre, könne es keine Normalisierung der Beziehungen zu Moskau geben, auch nicht auf wirtschaftlicher Ebene. Was mit Russland künftig möglich sei, hänge von Russland selbst ab.

    Beratungen über die künftige Rolle der USA

    Mit Blick auf einen möglichen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg führte Wadephul aus, es gehe jetzt darum, Russland an den Verhandlungstisch zu bekommen. Außerdem müsse man den USA immer wieder verdeutlichen, dass ein positiver Ausgang des Verteidigungskrieges der Ukraine auch im Sicherheitsinteresse der Vereinigten Staaten liege.
    Die NATO-Außenministerinnen und Außenminister beraten in Brüssel auch über die künftige Rolle der USA in dem Verteidigungsbündnis. Hintergrund sind Äußerungen von US-Präsident Trump, der wiederholt die Beistandsverpflichtungen innerhalb der Allianz in Frage gestellt hatte. Zudem forderte er von den Mitgliedsstaaten eine Aufstockung ihrer Verteidigungsbudgets auf fünf Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts.
    Diese Nachricht wurde am 03.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.