Baden-Württemberg
CDU-Politiker Kiesewetter an Wahlkampfstand angegriffen und leicht verletzt

Im baden-württembergischen Aalen ist der CDU-Bundestagsabgeordnete Kiesewetter attackiert worden. Er wurde an einem Wahlkampfstand seiner Partei zunächst von einem Mann als Kriegstreiber beschimpft. Im Zuge der nachfolgenden Auseinandersetzung schlug der Angreifer auf ihn ein.

04.06.2024
    Kiesewetter blickt ernst in die Kamera
    CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter (Imago / Bernd Elmenthaler)
    Kiesewetter wurde leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. Er sei vor Ort nicht medizinisch behandelt worden. Der mutmaßliche Täter flüchtete. Die polizeilichen Maßnahmen liefen noch, erklärte ein Sprecher weiter. Der Mann sei aber der Polizei bekannt. Es soll sich um einen örtlichen Lokalpolitiker handeln, der für eine der Querdenkerbewegung nahestehenden Partei bei Gemeinderatswahlen antritt. 

    "Mann schlug auf mich ein und fügte mir auch Schürfwunden zu"

    Kiesewetter sagte der "Schwäbischen Post", er sei verbal attackiert worden. Dann sei er angerempelt worden. "Ich wusste nicht, wer die Person gewesen ist. Als ich ihm sagte, er solle aufhören, riss er das Dach am Wahlkampfstand mit." Er habe dann von dem Mann eine Aufnahme machen wollen und sei ihm hinterher. "Als er das sah, schlug er auf mich ein und drückte mich in ein Hochbeet und fügte mir auch Schürfwunden zu".
    Kurz danach sei auch schon die Polizei gekommen, der er angeboten habe, dass er von einer Anzeige absehe, wenn sich die betreffende Person entschuldige. Jetzt will der CDU-Sicherheitsexperte Kiesewetter eigenen Angaben zufolge abwarten, ob es der Polizei gelingt, den Mann zu einer Entschuldigung zu bringen.

    Mahnwache angekündigt - Solidarität von Bundespolitikern

    Ein überparteiliches Bündnis in Aalen rief für morgen zu einer Mahnwache auf. Die Initiatoren wollen unter dem Motto "Zusammenhalt gegen Gewalt, Hass und Hetze" eine Menschenkette in der Innenstadt bilden.
    Auch zahlreiche Politikerinnen und Politiker zeigten sich solidarisch mit Kiesewetter. Bundesinnenministerin Faeser wünschte ihm schnelle Erholung. "Gewalt ist in unserer Demokratie niemals hinnehmbar und muss schnell und hart geahndet werden", schrieb die SPD-Politikerin auf der Plattform X. Grünen-Parteichefin Lang, die den Nachbarwahlkreis Schwäbisch Gmünd vertritt, erklärte: "Wenn einer von uns angegriffen wird, stehen wir als Demokraten alle zusammen!" Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger (FDP) teilte ebenfalls auf X mit: "Traurige Realität ist, dass in diesem Wahlkampf kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über Angriffe auf Menschen, die sich in der Demokratie engagieren, berichtet wird. Es bleibt aber dabei: Gewalt darf nie gewinnen."
    Diese Nachricht wurde am 01.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.