Vor der Bundestagswahl
CDU-Sozialflügel warnt vor Koalition mit SPD - FDP und Grüne umwerben Union

Im Vorfeld der Bundestagswahl im Februar loten die Parteien weiter Koalitionsmöglichkeiten aus. Der Sozialflügel der CDU warnt vor einer Koalition mit der SPD. FDP und Grüne werben jeweils für ein Bündnis mit der Union.

    Schriften, Logos und Broschüren von CDU, den Grünen, Die Linke und SPD liegen auf einem Tisch.
    Wer könnter nach der Wahl mit wem? (dpa / Jens Kalaene)
    Der CDU-Sozialflügel warnte die Unionsparteien vor einer Koalition mit der SPD. "Mir fehlt schlicht die Fantasie, wie wir mit den Sozialdemokraten notwendige Korrekturen in der Außen- und Sicherheitspolitik umsetzen sollen", sagte der CDA-Vorsitzende Radtke der Funke-Mediengruppe. Er äußerte zudem die Befürchtung, dass durch eine schwarz-rote Koalition die AfD zur stärksten Kraft der Opposition im Bundestag werden könnte. Diese Warnung verdeutlicht die wachsenden Spannungen innerhalb der Union, die bislang keine klare Koalitionsstrategie präsentiert hat.

    Lindner fordert Kurswechsel für Schwarz-Gelb

    FDP-Chef Lindner forderte unterdessen die Union auf, sich klar für eine Koalition mit den Liberalen auszusprechen. "Wenn Union und FDP gemeinsam sagen würden, wir sind bereit, für eine Mehrheit zu kämpfen, wählt nicht AfD und BSW, sondern gebt uns ein Mandat, damit wir ohne SPD und Grüne regieren können, würde das die politische Landschaft umwälzen", sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur. Er kritisierte die Zurückhaltung der Union, die aus Angst vor einem starken FDP-Ergebnis zögere. Schwarz-Gelb sei die beste Konstellation für das Land, während Schwarz-Grün für viele potenzielle Wähler der Mitte keine Alternative sei.

    Grünen-Chefin: Schwarz-Grün als stabile Option

    Die Grünen-Co-Vorsitzende Brantner plädiert hingegen für ein Bündnis ihrer Partei mit der Union. Die kategorische Ablehnung von CSU-Chef Söder sieht sie kritisch. "Markus Söder ändert regelmäßig seine Position. Wir Demokraten müssen miteinander gesprächsfähig bleiben", sagte Brantner dem Tagesspiegel. Wenn die Union die Grünen als "Hauptfeind" sehe, werde dies wie in Brandenburg oder Thüringen die Chancen einer Regierungsbeteiligung des BSW erhöhen. Brantner betonte, dass Schwarz-Grün eine stabile Regierungsoption sei. Eine schwarz-rote Koalition aus Union und SPD wiederum sehe sie als "teuren Stillstand".
    Diese Nachricht wurde am 03.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.