Inzwischen halten viele den Despoten sogar für einen der wichtigsten Staatschefs in der rumänischen Geschichte. Zu enttäuscht sind sie vom schier endlosen Übergangsprozess, bei dem vor allem die früheren Partei- und Geheimdienstkader die Gewinner sind.
Doch längst nicht alle hat dieser weit verbreitete Gedächtnisschwund befallen. Einstige Revolutionäre versuchen die Nostalgiewelle aufzuhalten, in dem sie beispielsweise mit Schülern über die rumänischen Verhältnisse im Jahr 1989 diskutieren. Andere wiederum kritisieren, wie die Ceauşescus touristisch vermarktet werden oder korrigieren diejenigen, die den Lebensalltag zu kommunistischen Zeiten verniedlichen. Wem aber die Nachwehen der Ceauşescu-Diktatur zu lange dauern, der tritt die Flucht nach vorn an und verlässt das Land. Rund zehn Prozent der Rumänen haben Ceauşescu auf diese Weise hinter sich gelassen.