Bei Cell Broadcast werden Nachrichten ähnlich wie Rundfunksignale an alle kompatiblen Geräte geschickt, die in einer Funkzelle eingebucht sind - daher der Name "Cell Broadcast". Es ist eine Ergänzung anderer Warnkanäle, zum Beispiel Radiodurchsagen oder Sirenen an Gebäuden. Die Signale werden nicht nur über das Vodafone-Netz, sondern auch über die Netze der beiden anderen deutschen Netzbetreiber Telekom und O2 übermittelt.
Bei Cell Broadcast muss keine App installiert werden, wie dies bei den Warnhinweisen von "Nina" oder "Katwarn" der Fall ist. Nach Auskunft der Netzbetreiber ist Cell Broadcast seit dem 23. Februar bundesweit verfügbar. Ein drohendes Hochwasser in Lübecks Innenstadt sorgte Ende Februar für den ersten mit dem System übermittelten Alarm. Später waren zum Beispiel ein Amoklauf in Hamburg, ein Großbrand in Münster und eine Explosionsgefahr in Essen weitere Anlässe für die Signale an die Handys. Am meisten Cell-Broadcast-Warnungen gab es nach Angaben von Vodafone bis Freitagabend in Rheinland-Pfalz (20) sowie in NRW (17). In Hessen waren es sieben und in Bayern vier.
In anderen EU-Staaten ist die Technologie schon seit langem üblich. Die Entscheidung, sie auch in Deutschland einzuführen, wurde vor dem Hintergrund der Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und NRW im Sommer 2021 getroffen: Möglicherweise wäre die Opferzahl damals geringer ausgefallen, hätte es das Warnsystem gegeben.