Dauerregen in Bernburg-Strenzfeld. In Gummistiefeln waten Hunderte Besucher der Pflanzenbaumesse durch den Schlamm in ein Ausstellungs-Zelt. Hostessen verteilen hier belegte Brötchen und fast geruchlose, lilafarbene Nelken. Ein Mann mit Mikrofon steht am Zeltrand, über ihm prangt in grünen Großbuchstaben GVO - die Kurzform für gentechnisch veränderte Organismen.
"Ich sehe hier schon viele Leute, die ins Brötchen hinein beißen. Auch noch mit Genuss. Hoffe ich zumindest."
In diesem Zelt haben sich 30 Messeaussteller zusammengefunden: Wirtschaftsverbände und Politiker, aber auch Behörden und Universitäten. Allesamt Lobbyisten für grüne Gentechnik, an deren Spitze sich der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter gestellt hat, eine Interessenvertretung der privaten Pflanzenzuchtbetriebe. Deren Sprecherin Kerstin Moench erklärt
"Für uns geht es darum zu informieren, wo ist das überall drin, dass jeder Verbraucher selbst entscheiden kann, find' ich das jetzt gut, oder find' ich das nicht so gut."
Neben Zeltsprecherin Kerstin Moench stehen sieben telefonzellengroße Glaskästen, in denen neue Errungenschaften der Pflanzen-Genforschung ausgestellt sind. Zum Beispiel Erbsen. Auf den ersten Blick sehen die ganz normal aus, aber:
"Wir haben hier verschiedene Erbsenlinien, in denen wir vier verschiedene Gene zur Verbesserung der Pilzresistenz eingebracht haben, ein Gen aus der Gerste, aus einem Mikroorganismus, aus der Weinrebe und aus der Himbeere",
erklärt Professor Hans-Jörg Jacobsen von der Leibniz-Universität Hannover, der die Himbeer- und Wein- Erbsen entwickelt hat.
"Keine unserer Pflanzen ist in der Lage, sich in der Natur zu behaupten. Die sind alle darauf angewiesen, dass sich der Landwirt drum kümmert",
fügt der Professor hinzu. Er bemüht sich auch, das Argument von Gentechnik-Gegnern zu entkräften, seine gentechnisch veränderten Pflanzen könnten sich auskreuzen - und so das ökologische Gleichgewicht verändern. Denn die Pollen der gentechnisch manipulierten Kulturpflanzen breiten sich weit über den Rand des Ackers aus.
So richtig überzeugt sind die Landwirte und Besucher, die in das GVO-Zelt gefunden haben, sowieso nicht. Die Messe in Bernburg, auf der über 300 Unternehmen ausstellen, wird überwiegend von kleinen und regionalen Bauern aus ganz Europa besucht. Ein Mann aus Bad Orb in Hessen verzieht angesichts der Gentechnik-Telefonzellen angewidert das Gesicht.
"Weil ich denke, dass das auf Dauer ungesund ist für die Menschheit. Ich würde das verbieten."
In der Tat sind die gesundheitlichen Risiken für den Menschen noch unklar. Experten nehmen an, dass durch den Verzehr von gentechnisch manipulierten Lebensmitteln Allergien zunehmen. Ein anderer Bauer fügt deshalb hinzu:
"Ich bin der Meinung, solange wir das nicht brauchen, sollten wir das nicht einführen, weil das bei der Bevölkerung schlecht ankommt."
80 Prozent der Tier-Futtermittel sind heute mit gentechnisch verändertem Soja vermischt, jedes zweite Kleidungsstück aus genmanipulierter Baumwolle hergestellt. Ein GVO-Lebensmittel muss in Europa nur dann als solches gekennzeichnet werden, wenn der veränderte Anteil mehr als 0,9 Prozent beträgt.
Schon jetzt sind die Spuren gentechnisch veränderter Organismen also fast überall zu finden. Die Konzerne, die die Branche dominieren, heißen zum Beispiel Monsanto, Bayer oder BASF. Und denen gehe es einzig darum, in Massen produzieren zu können, sagt dieser Landwirt aus Bayern:
"Ich hab Angst, wir machen uns abhängig von diese Herstellern, von diesen Züchtern in der Gentechnik, dass es nicht mehr ohne sie geht.".
"Ich sehe hier schon viele Leute, die ins Brötchen hinein beißen. Auch noch mit Genuss. Hoffe ich zumindest."
In diesem Zelt haben sich 30 Messeaussteller zusammengefunden: Wirtschaftsverbände und Politiker, aber auch Behörden und Universitäten. Allesamt Lobbyisten für grüne Gentechnik, an deren Spitze sich der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter gestellt hat, eine Interessenvertretung der privaten Pflanzenzuchtbetriebe. Deren Sprecherin Kerstin Moench erklärt
"Für uns geht es darum zu informieren, wo ist das überall drin, dass jeder Verbraucher selbst entscheiden kann, find' ich das jetzt gut, oder find' ich das nicht so gut."
Neben Zeltsprecherin Kerstin Moench stehen sieben telefonzellengroße Glaskästen, in denen neue Errungenschaften der Pflanzen-Genforschung ausgestellt sind. Zum Beispiel Erbsen. Auf den ersten Blick sehen die ganz normal aus, aber:
"Wir haben hier verschiedene Erbsenlinien, in denen wir vier verschiedene Gene zur Verbesserung der Pilzresistenz eingebracht haben, ein Gen aus der Gerste, aus einem Mikroorganismus, aus der Weinrebe und aus der Himbeere",
erklärt Professor Hans-Jörg Jacobsen von der Leibniz-Universität Hannover, der die Himbeer- und Wein- Erbsen entwickelt hat.
"Keine unserer Pflanzen ist in der Lage, sich in der Natur zu behaupten. Die sind alle darauf angewiesen, dass sich der Landwirt drum kümmert",
fügt der Professor hinzu. Er bemüht sich auch, das Argument von Gentechnik-Gegnern zu entkräften, seine gentechnisch veränderten Pflanzen könnten sich auskreuzen - und so das ökologische Gleichgewicht verändern. Denn die Pollen der gentechnisch manipulierten Kulturpflanzen breiten sich weit über den Rand des Ackers aus.
So richtig überzeugt sind die Landwirte und Besucher, die in das GVO-Zelt gefunden haben, sowieso nicht. Die Messe in Bernburg, auf der über 300 Unternehmen ausstellen, wird überwiegend von kleinen und regionalen Bauern aus ganz Europa besucht. Ein Mann aus Bad Orb in Hessen verzieht angesichts der Gentechnik-Telefonzellen angewidert das Gesicht.
"Weil ich denke, dass das auf Dauer ungesund ist für die Menschheit. Ich würde das verbieten."
In der Tat sind die gesundheitlichen Risiken für den Menschen noch unklar. Experten nehmen an, dass durch den Verzehr von gentechnisch manipulierten Lebensmitteln Allergien zunehmen. Ein anderer Bauer fügt deshalb hinzu:
"Ich bin der Meinung, solange wir das nicht brauchen, sollten wir das nicht einführen, weil das bei der Bevölkerung schlecht ankommt."
80 Prozent der Tier-Futtermittel sind heute mit gentechnisch verändertem Soja vermischt, jedes zweite Kleidungsstück aus genmanipulierter Baumwolle hergestellt. Ein GVO-Lebensmittel muss in Europa nur dann als solches gekennzeichnet werden, wenn der veränderte Anteil mehr als 0,9 Prozent beträgt.
Schon jetzt sind die Spuren gentechnisch veränderter Organismen also fast überall zu finden. Die Konzerne, die die Branche dominieren, heißen zum Beispiel Monsanto, Bayer oder BASF. Und denen gehe es einzig darum, in Massen produzieren zu können, sagt dieser Landwirt aus Bayern:
"Ich hab Angst, wir machen uns abhängig von diese Herstellern, von diesen Züchtern in der Gentechnik, dass es nicht mehr ohne sie geht.".