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"Changing of the Guard" in Bochum
Die Stadt als Bühne

Mit einem Ritual für Bochum will das Schauspielhaus die Straßen der Stadt zur Theaterbühne machen – und dabei die Frage nach der Zukunft der Arbeit stellen. Kulturveranstaltungen "haben dazu beigetragen, dass vieles gelungen ist im Ruhrgebiet", sagte die Dramaturgin Sabine Reich im Dlf.

Sabine Reich im Corsogespräch mit Sören Brinkmann |
    Die Theater-Dramaturgin Sabine Reich.
    Dramaturgin Sabine Reich: "Das Ruhrgebiet hat in den letzten Jahrzehnten gezeigt, wie wichtig Kultur ist" (Schauspielhaus Bochum)
    Mit Veränderungen in der Arbeitswelt kennt man sich aus in Bochum: Das Zechensterben hat die Stadt erlebt, ebenso den Rückzug von großen Firmen wie Nokia oder Opel.
    Auch am Schauspielhaus Bochum hat daher die Auseinandersetzung mit dem Strukturwandel schon eine gewisse Tradition. 2014 wurde mit "Just in time, just in sequence" ein klingendes Zeichen zum Abschied von Opel gesetzt - und nun wird mit dem Theater-Großprojekt "Changing of the Guard" eine Inszenierung in die Öffentlichkeit getragen.
    Wir haben noch länger mit Sabine Reich gesprochen - hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
    "Das Ruhrgebiet hat in den letzten Jahrzehnten gezeigt, wie wichtig Kultur ist, damit ein politischer oder wirtschaftlicher Strukturwandel gelingen kann", sagte Dramaturgin Sabine Reich im Deutschlandfunk. Der Wandel von Arbeit und der Verlust von Arbeitsplätzen seien Themen, die das Ruhrgebiet begleiten. "Deshalb hat Ari Benjamin Meyers in diesem Fall ein Übergangsritual entwickelt für die Menschen in Bochum oder im Ruhrgebiet."
    Gesellschaftliche Debatte anstoßen
    Der New Yorker Komponist und Regisseur Meyers war schon bei ähnlichen Projekten in Bochum tätig. Die Theatermacher wollen auch eine gesellschaftliche Debatte anstoßen, betonte Sabine Reich: "Wer sind wir und was tun wir, wenn wir nicht mehr arbeiten?"
    Uraufführung von "Changing of the Guard" ist am Samstag, 9. Juni auf dem Theatervorplatz um 20:00 Uhr. Zuvor wird es Umzüge von sechs Startpunkten in Bochum geben.