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Chanson zur Corona-Krise
Ein April, den man so nicht will

Der Frühling ist da: Man gammelt auf der Matratze, skypt und simst und gibt sich der Schwermut hin. Was ist da los?, fragt Thomas Pigor in seinem Chanson zur Zeit. Es ist Frühling mitten in der Corona-Krise.

Von Thomas Pigor |
Vom Corona-Virus umschlossen: Musikkabarettist Thomas Pigor
Vom Corona-Virus umschlossen: Musikkabarettist Thomas Pigor (Deutschlandradio/Thomas Pigor )
April
Text und Musik: Thomas Pigor
Das ist ein April
Den man so nicht will
Aus deiner Kurznachricht
Lese ich Zuversicht
Das ist ein April
So merkwürdig still
Das ist ein unheimliches Ding
So ein Frühling
Grell-gelbe Forsythien
Die penetrante, laue Frühlingsluft
Der Frühling schickt seine Indizien
Ungefragt in meine Matratzengruft
Keine Lust, sich neu zu verlieben
Dieser Müßiggang wird zur Droge
Shutdown auf Wolke Sieben
Und im Radio spricht ein Virologe
Das ist ein April
Den man so nicht will
Wenn draußen alles Blüten treibt
Und drinnen trotzdem die Schwermut bleibt
Das ist ein April
So merkwürdig schrill
Alles filmt sich vor Bücherregalen
Und starrt schockiert auf die Zahlen
Der Spargel wächst, der Sperling piept
Es grünt so grün. Ein Grund zu hoffen?
Wenn sich das dicke Ende hinausschiebt
Ist es noch lange nicht ergebnisoffen
Das ist ein April
Den man so nicht will
Statt unser´m lang geplanten Zug durch die Kneipen
Lass uns skypen!