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Charles King: "Schule der Rebellen"
Das Ende der Diskriminierung

Noch vor wenigen Jahrzehnten war es selbstverständlich, die Menschen in Rassen einzuteilen. Das Konzept der Rasse bestimmte alles, von der Schule bis zur Einwanderung. Der deutsche Ethnologe Franz Boas hat wesentlichen Anteil daran, dass sich dies änderte.

Von Leander Scholz |
Der Autor Charles King
Der Autor Charles King (Hanser Verlag / Miriam Lomaskin)
Als der Physiker und Geograf Franz Boas im Juni 1883 zu seiner ersten wissenschaftlichen Erkundungsreise zur größten Insel des Kanadisch-Arktischen Archipels aufbrach, hatte er sich vorgenommen, das Verhältnis der dort lebenden Inuit zu ihrer Umgebung zu studieren. Er wollte ihren Bewegungsradius dokumentieren und eine geografische Karte erstellen, in der auch die Verhaltensweisen der Seehundgruppen verzeichnet sein sollten. Doch nach einer strapaziösen Reise dort angekommen, merkte er schnell, dass ihn das Leben der Inuit unter den harten Bedingungen viel mehr interessierte als geografische Fragen. Er machte sich Aufzeichnungen über die Spiele der Erwachsenen und der Kinder, über die Bauweise der Hundeschlitten und über das richtige Tragen der Kleidung aus Rentierfell. Er lebte über ein Jahr mit den Inuit und wurde mit ihnen vertraut. Und er begann sich mehr und mehr zu fragen, wie es sein konnte, dass die sogenannte zivilisierte Welt auf diese sogenannten Wilden verächtlich herabsah. Diese Skepsis, die sich gegen alles richtete, was bislang über vermeintlich primitive Völker im Umlauf war, wurde zur Geburtsstunde der modernen Ethnologie. Und Franz Boas, geboren am 9. Juli 1858 in Minden, wurde zu einem der wichtigsten Ethnologen, dessen einflussreiche Schule nicht nur unsere Sichtweise auf andere Ethnien, sondern auch auf uns selbst dauerhaft verändert hat.
Die moderne Ethnologie
Die Wissenschaft, die wir heute als Ethnologie kennen, gab es um 1900 noch nicht. Obwohl es vor allem in den USA aufgrund der multiethnischen Bevölkerung einen großen Bedarf an ethnologischem Wissen gab und ein Boom anthropologischer Forschungen einsetzte, war die Richtung dieser Forschungen eine ganz andere. Vorherrschend waren immer noch Rassentheorien, denen es vor allem um eine Klassifizierung von Menschentypen ging. Dennoch konnte Franz Boas diese Konstellation nutzen, um sich nach einigen Schwierigkeiten, die auch mit seinem Status als Einwanderer zu tun hatten, im amerikanischen Wissenschaftssystem zu etablieren. Im Jahr 1897 wurde er Professor an der Columbia-University in New York. Die Geschichte dieses unwahrscheinlichen Erfolgs, der in der Begründung einer neuen Fachrichtung mündete, hat nun der Politikwissenschaftler Charles King zum Anlass genommen, um die Auswirkungen bis in unsere heutige moralische und politische Welt nachzuzeichnen. Der Titel seines umfangreichen Buches lautet: "Die Schule der Rebellen". Und sein intellektuelles Anliegen ist nicht weniger engagiert, als es die Protagonisten waren, von denen das Buch handelt:
"Dieses Buch erzählt von Frauen und Männern, die sich an vorderster Front des größten moralischen Kampfes unserer Zeit sahen: dem Kampf zu beweisen, dass – allen Differenzen von Hautfarbe, Geschlecht, Fähigkeiten oder Gebräuchen zum Trotz – die Menschheit etwas Unteilbares ist. Es erzählt die Geschichte von Weltbürgern in einer Zeit des Nationalismus und der gesellschaftlichen Teilung, aber auch von den Ursprüngen einer Auffassung, die wir heute als modern und aufgeschlossen empfinden."
Der vielleicht etwas reißerisch klingende Untertitel des Buches lautet: "Wie ein Kreis verwegener Anthropologen Race, Sex und Gender erfand". Aber die Geschichte dieser Klassifikationen und ihrer Problematisierung ist tatsächlich bislang noch nicht ausführlich dargestellt worden. Was vielen heute als selbstverständlich gilt, nämlich dass Klassifikationen von Menschen immer auch politische und nicht selten diskriminierende Auswirkungen haben, ist nur langsam über viele Jahrzehnte ins kollektive Bewusstsein vorgedrungen. Und bedenkt man, dass die Amerikaner erstmals bei einer Volkszählung im Jahr 2000 mehrere Antworten auf die Frage nach ihrer ethnischen Identität geben durften, kann man erahnen, wie unbeholfen auch noch die Gegenwart mit den Problemen umgeht, die Franz Boas und seine Schülerinnen und Schüler vor mehr als hundert Jahren aufgeworfen haben. Zu dieser Zeit war Rassismus nicht nur ein alltägliches Muster, sondern darüber hinaus auch der wissenschaftliche Standard. Das vorherrschende Schema bestand in der Annahme einer Abfolge von sogenannten primitiven Kulturen bis zu den vermeintlich überlegenen Hochkulturen. Die rassistische Bewertung wurde aus der Zuordnung fixer Menschentypen zu dieser Abfolge gewonnen, wie King zusammenfast:
"Die Vorstellung der natürlichen Rangfolge menschlicher Typen bestimmte alles: Schul- und Universitätslehrpläne, Gerichtsentscheidungen und Polizeistrategien […]. Die Armen waren arm aufgrund ihrer eigenen Unzulänglichkeiten. Die Natur begünstigte die starken Kolonialisten zuungunsten der unbedarften Eingeborenen. Unterschiede in der körperlichen Erscheinung, in Tradition und Sprache spiegelten einfach stets tiefe und angeborene Andersartigkeit wider. Selbst politisch progressiv Denkende akzeptierten diese Vorstellungen und fügten höchstens hinzu, dass es möglich sei, mit genügend Missionaren, Lehrern und Ärzten sämtliche primitiven und unnatürlichen Praktiken auszumerzen und durch aufgeklärte Lebensweisen zu ersetzen."
Buchcover: Charles King: „Schule der Rebellen“, Hintergrund: Ethno-Muster
Buchcover: Charles King: „Schule der Rebellen“, Hintergrund: Ethno-Muster (Buchcover: Hanser Verlag, Hintergrund: imago images / Panthermedia)
Kulturrelativismus
Den Glauben an die Existenz von Rassen infrage zu stellen, war ein radikaler Akt, der Franz Boas und seinem Kreis keineswegs nur Sympathien einbrachte.
Das gleiche galt für die Überzeugung, dass das biologische und das soziale Geschlecht dasselbe seien. Dafür gab es einfach zu viele Gegenbeispiele aus anderen Kulturen, die andere Klassifikationen kannten als die eindeutige Aufteilung in Frauen und Männer wie in der westlichen Gesellschaft. An die Stelle universaler Menschentypen setzten die rebellischen Ethnologen daher einen programmatischen Kulturrelativismus. Damit war gemeint, dass jede Kultur individuell ist und andere Lösungen für Probleme findet, die vermutlich allen Menschen gemeinsam sind. Statt von einem allgemeinen Schema der kulturellen Entwicklung auszugehen, sollten die einzelnen Kulturen daher zunächst einmal aus sich selbst heraus verstanden und erst dann mit anderen verglichen werden. Allgemeine Aussagen durften nicht am Anfang der Untersuchung stehen, so King:
"Der einzige Weg, diesem Sachverhalt beizukommen, bestand […] in der induktiven Methode; indem man also eine Reihe von Gruppen gründlich untersuchte und die Theoriebildung so lange aufschob, bis Daten aus so vielen Quellen wie nur möglich gesammelt waren. Die Alternative, nämlich deduktiv vorzugehen, hätte bedeutet, mit einer Reihe allgemeiner Grundsätze anzufangen und diese dann auf einen jeweils vorliegenden Fall anzuwenden."
Mit dieser Methode revolutionierten die neuen Ethnologen nicht nur ihr eigenes Fach, sondern stellten auch die gesellschaftliche Ordnung in Frage. Denn das bedeutete zugleich, die eigenen Klassifikationen nicht mehr als selbstverständliche Standards zu akzeptieren. Da sich kulturelle Muster weder biologisch noch allein durch das geografische und klimatische Umfeld erklären ließen, konnte auch dem Zufall beim Finden von Lösungen weit mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Kulturen galten dem Kreis um Franz Boas nicht mehr als festgefügte Einheiten, sondern als unterschiedliche Erfahrungen mit besonderen Problemen, die auch anders hätten gelöst werden können. Von Fragen der Erziehung bis hin zu den gewünschten Verhaltensweisen in Gruppen und dem Zusammenleben insgesamt gibt es demnach keine Universalien, wie es die westliche Kultur spätestens seit der Aufklärung angenommen und anderen Kulturen oft als Leitbild aufgeprägt hat.
Um etwas über die gemeinsame Kultur der Menschen in Erfahrung zu bringen, muss man sich den einzelnen Kulturen sorgfältig nähern und sie in Beziehung setzen. Nur so kann man sich überhaupt die Frage vornehmen, wie universale Menschen- und Bürgerrechte mit der Individualität einer Kultur zusammen bestehen können. Das Konzept der Rasse, das trotz angeblich universaler Werte im 20. Jahrhundert in Amerika und Europa besonders verbreitet war, leistete dagegen das genaue Gegenteil. Nach King teilte es damals und teilt auch heute noch die Menschen gezielt auf:
"Rasse war jedoch nie nur eine Sache der Einteilungen der Menschen nach ihrer äußeren Erscheinung gewesen. Lange hatte man sie mit weiteren Kategorien assoziiert, etwa der körperlichen Eignung, Intelligenz, Sprache und dem Zivilisationsgrad. Jede Rasse schien von vornherein auf jeweils eigene Art zu sprechen, zu essen, zu tanzen und sich zu kleiden. All diese Eigenschaften galten als zusammengehörig, […]."
Einwanderungspolitik
Seit dem 18. Jahrhundert wurde darüber gestritten, ob alle Menschen von einem Grundtypus abstammen oder ob es verschiedene archaische Vorfahren gibt, die das Gepräge einer Kultur bestimmen. Was sich wie eine abstrakte akademische Frage anhört, nahm insbesondere im Zuge der Debatten über die Einwanderung im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts verschärfte Züge an. Je mehr Einwanderer aus vielen verschiedenen Ländern in die USA kamen, desto stärker nahm die Sorge zu, dass sich die Zusammensetzung der Bevölkerung grundsätzlich verändern und mehr Menschen mit einer vermeintlich niederen Abstammung zu einer Absenkung des kulturellen Niveaus führen würde. Das Gefühl der Bedrohung, von scheinbar weniger leistungsfähigen Menschentypen heimlich unterwandert zu werden, führte zu einer deutlichen Steigerung wissenschaftlicher Abgrenzungsversuche, so King:
"Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts entstand zudem ein regelrechter Wust an neuen Forschungen zum Verhältnis zwischen menschlichen Rassetypen sowie über die Eignung und das Können – auch über die Überlebensfähigkeit – des mächtigsten Volks der Welt: der weißen Europäer und ihrer überseeischen Nachfahren. Die neuesten Ergebnisse benutzten anthropometrische Beobachtungen und definierten in vermeintlich klaren, wissenschaftlichen Begriffen die exakten Grenzen einer rassischen Zugehörigkeit."
Auch die Forschungen von Franz Boas blieben davon nicht unberührt. Die Einwanderungskommission beauftragte ihn mit einem Bericht über die körperliche Verschiedenheit der eingewanderten Ethnien und wie sich diese auf die amerikanische Gesellschaft auswirkte. Nach zahllosen Körpermessungen reichte Boas seine Ergebnisse zu den Veränderungen der Körperformen bei Nachkommen von Einwanderern ein. Und obwohl er zeigen konnte, dass Kinder von Einwanderern mehr mit den Kindern in den USA gemeinsam hatten als mit Kindern ihrer nationalen Gruppe, blieb seine Schlussfolgerung unberücksichtigt. Denn sie wies eindeutig in die entgegengesetzte Richtung:
Das Konzept der Rassen sei instabil. Es gebe physiologisch weder Polen oder Italiener noch Deutsche oder Engländer noch sonst irgendeine Nation. Dass dieser Befund die Politik nicht interessierte, musste Boas als deutscher Einwanderer im Zuge des ersten Weltkriegs bald selbst erfahren. Er geriet zunehmend in die Kritik. Viele deutsche Familien änderten ihre Namen, um ihre Herkunft unkenntlich zu machen, und verzichteten darauf, Deutsch zu sprechen, auch zuhause. Bald ergriff die amerikanische Politik genau die Maßnahmen, die der Sorge der etablierten Nationen entsprach:
"Unter dem Johnson-Reed Act von 1924 ließ der US-Kongress nur einen bestimmten Prozentsatz an Neuankömmlingen zu, entsprechend der Anzahl der Menschen ihrer Nationalität, die 1890 in den USA gelebt hatten. Diese eher obskure Begrenzung sollte die demografische Zusammensetzung wieder auf das Niveau der Jahrhundertwende bringen, die Zeit vor der Masseneinwanderung. Einwanderern aus weiten Teilen Asiens, Quelle billiger Arbeitskräfte und damit eine Gefahr sowohl für nationalistische Politiker als auch für die Gewerkschaften, wurde der Zutritt zu den USA praktisch vollständig verboten, […]."
Palmenidylle mit Blick auf eine vorgelagerte Insel mit üppiger Vegetation,
Magret Meads berühmtes Buch "Kindheit und Jugend auf Samoa" erschien 1928 (picture alliance / dpa / Kai Rosemeier)
Die neue Gesellschaft
Trotz dieser widrigen Umstände erweiterte sich der Kreis um Franz Boas ständig, vor allem um weibliche Mitglieder. Das war zu dieser Zeit auch an amerikanischen Universitäten immer noch keineswegs selbstverständlich. Zu den prominentesten Schülerinnen gehörte Magret Mead. Sie verstand die Erforschung vormoderner Kulturen nicht nur als eine wissenschaftliche Erfassung ihrer Erzählungen, Riten oder Klassifikationen von Menschen und Dingen. Sie wollte herausfinden, wie andere Kulturen solche Probleme gelöst hatten, mit denen auch die westliche Gesellschaft zu kämpfen hatte. Die vermeintlich primitiven Völker sollten nicht mehr länger bloß interessante Studienobjekte sein, sondern historische und gegenwärtige Beispiele, von denen man etwas lernen konnte. Ihr berühmtes Buch "Kindheit und Jugend auf Samoa" erschien 1928 und stellte sich die Frage, wie andere Kulturen mit dem Problem der Pubertät umgingen und ob sie es überhaupt hatten:
"In der Einleitung legte sie ihr allgemeines Ziel des Buches dar. Babys kämen kulturlos auf die Welt, schrieb sie. Sie kennen keine Regeln für gutes Benehmen oder dafür, was Schönheit und Hässlichkeit ausmacht beziehungsweise wie man ein ordentlicher Mensch wird. Im Verlauf ihres Lebens lernen die Menschen diese Dinge erst von den Menschen, die um sie herum sind. […] Mead wollte deshalb Samoa erforschen, weil sie die Muster erkennen wollte, die die Menschen überall auf der Welt, in jeweils unterschiedlichen Umgebungen, klimatischen Verhältnissen und Kulturen, erfunden haben, um aus Kindern Erwachsene zu machen."
Ein Grund für den enormen Erfolg des Buches bestand darin, dass die Beschreibung der heranwachsenden Mädchen und Jungen auf Samoa unmittelbar mit einer Diagnose zur amerikanischen Jugend verbunden war. Der Blick auf die zunächst fremde Kultur diente hier neben dem Kennenlernen auch dem Blick in den eigenen Spiegel. Auf diese Weise verdeutlichte Magret Mead, was Kulturrelativismus eigentlich meinte. Nämlich nicht, dass alle Kulturen schlichtweg verschieden sind, sondern dass sich nur aus dem Vergleich ihrer Andersartigkeit heraus etwas Allgemeingültiges aussagen lässt. Das gilt auch für das Verhältnis zwischen einem vermeintlich biologischen und sozialen Geschlecht, das keineswegs so stabil ist, wie es in der westlichen Kultur damals angenommen wurde.
Das Problem der Pubertät, wie es sich vor allem in der amerikanischen Gesellschaft zeigte, war für die Ethnologin hingegen kein universelles Problem, sondern hing mit der puritanischen Kultur zusammen, die es den Jugendlichen nur erlaubte, Freiheit zu erleben, indem sie die Überzeugungen ihrer Eltern zurückwiesen.
Andere Ethnologinnen aus dem Kreis um Franz Boas leisteten ebenso so große Pionierarbeit auf anderen Gebieten. Charles King widmet ihnen jeweils ein ausführliches und detailgenaues Porträt. So etwa Ruth Benedict, die sich intensiv mit den Klassifikationen beschäftigt hat, in die wir alle hineingeboren sind und denen überhaupt erst die Idee des Abnormalen geschuldet ist. Oder die Afroamerikanerin Zora Neale Hurston, deren Studien und Romane zu den ersten ethnologischen Arbeiten gehörten, die sich nicht nur für die Geschichte ihrer eigenen Kultur interessierten, sondern die Kultur der Schwarzen in den USA als eine gegenwärtige und gelebte beschrieben, die von einer grundlegenden Humanität getragen wurde, an die viele aufgrund der Generationen von Versklavung nicht mehr glauben mochten.
Ein anderes Beispiel sind die Arbeiten der Ethnologin Ella Cara Deloria, die zusammen mit Boas 1941 das erste Handbuch über die Sprache der Sioux erstellt hat. Auch hier ging es darum, die Nation der Sioux nicht bloß als eine vergangene Größe zu behandeln, sondern ihre Gegenwart ernst zu nehmen, sie weder als Wilde abzustempeln noch als Weise zu verklären. Zum Abschluss seiner Darstellung fasst Charles King das Programm all dieser Studien noch einmal zusammen:
"Es kann keine wirkliche Analyse menschlicher Gesellschaften geben ohne die vorherige Annahme, dass die eigene Sichtweise auf die Welt nicht universell ist. Jede Gesellschaft einschließlich unserer eignen leidet unter der Tyrannei der Behauptungen: Wir neigen dazu, unser eigenes Verhalten mit dem gleichzusetzen, was wir schlechthin 'Verhalten‘ nennen; und das, was uns natürlich vorkommt, bezeichnen wir gerne als Natur des Menschen. Doch alle Gesellschaften sind tatsächlich nur Ausschnitte eines 'großen Kreisbogens‘ möglicher Verhaltensweisen."
Dieses Buch muss gelesen werden. Es ist ein Vergnügen. Und es klärt nicht nur unsere Vergangenheit auf, sondern auch unsere Gegenwart. Charles King hat es zum richtigen Zeitpunkt geschrieben.
Charles King: "Schule der Rebellen. Wie ein Kreis verwegener Anthropologen Race, Sex und Gender erfand"
Aus dem Englischen von Nikolaus de Palézieux.
Carl Hanser Verlag, München. 480 Seiten, 26 Euro.