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Charlie Hebdo
Islamophobie nur eine Schimäre?

Wenige Tage vor seiner Ermordung stellte Stéphane Charbonnier, Chef der Satirezeitschrift Charlie Hebdo, ein Buch fertig, das nun auch in Deutschland erschienen ist. Darin argumentiert "Charb", die These von der Islamophobie diene allein der Stimmungsmache. Hatte er recht? Andreas Platthaus, FAZ-Redakteur und Comic-Experte, im Gespräch.

Andreas Platthaus im Gespräch mit Andreas Main |
    Der Karikaturist und Journalist Stéphane Charbonnier, genannt "Charb", vor einer Auswahl von Karikaturen.
    Der Karikaturist und Journalist Stéphane Charbonnier, genannt "Charb", ist eines der Opfer des Angriffs auf die Redaktion von "Charlie Hebdo". (AFP/Francois Guillot)
    Der 1967 geborene Stéphane Charbonnier war und ist eine der umstrittensten Personen weltweit. "Charb" ist vor allem für extreme Muslime das Feindbild schlechthin. Aber auch christliche Milieus fühlten sich gekränkt. Charb hielt dagegen. In seiner Streitschrift "Brief an die Heuchler. Und wie sie den Rassisten in die Hände spielen" heißt es: "Beeilt euch, Freunde der Blasphemie, wenn ihr noch ein wenig lachen wollt!" Das Lachen bleibt allerdings im Hals stecken, wenn er kurz vor seiner Ermordung vorschlägt, er sollte "zum Spaß alle Drohbriefe von katholischen und muslimischen Fundamentalisten veröffentlichen, die mich in der Redaktion von 'Charlie Hebdo' erreichten".
    Das gesamte Gespräch mit Andreas Platthaus können Sie sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.