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"Charlie Hebdo"
Weltweite Bestürzung über den Anschlag

Politiker und Verbände weltweit haben sich entsetzt über den Anschlag auf die Redaktion der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" gezeigt. In Deutschland sehen sich Befürworter der islamkritischen Pegida-Bewegung durch den Anschlag bestätigt.

    Ähnlich äußerten sich viele andere deutsche Politiker, wie Deutschlandfunk-Korrespondent Klaus Remme berichtete.
    Hunderte Menschen haben sich in Paris versammelt, um der Opfer des Anschlags auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" zu gedenken. (AFP / Dominique Faget)
    Der stellvertretende Vorsitzende der AfD, Alexander Gauland, sagte: "Vor diesem Hintergrund erhalten die Forderungen von Pegida besondere Aktualität und Gewicht." Wer die Sorgen der Menschen vor dem Islamismus ignoriert oder verlacht habe, werde durch die Bluttat Lügen gestraft.
    Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) warnte derweil vor Angstmache in Deutschland. Man habe keine konkreten Hinweise auf vergleichbare Planungen oder allgemein terroristisch motivierte Attentate in Deutschland. Der Innenminister hob hervor, extremistischer Islamismus und der islamistische Terrorismus seien etwas ganz anderes als der Islam. Diese Differenzierung sei gerade an einem Tag wie diesem dringend geboten. Ähnlich äußerten sich viele andere deutsche Politiker, wie Deutschlandfunk-Korrespondent Klaus Remme berichtete.
    Merkel: "Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit"
    Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach den Hinterbliebenen ihr Beileid aus. Die Tat sei nicht nur ein Angriff auf das Leben der französischen Bürger und die innere Sicherheit Frankreichs. "Sie stellt auch einen Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit dar, ein Kernelement unserer freiheitlich-demokratischen Kultur, der durch nichts zu rechtfertigen ist."
    EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker verurteilte die "brutale und unmenschliche Attacke". Auch der britische Premierminister David Cameron äußerte sich entsetzt. Es handele es sich um eine abscheuliche Tat. Auch die USA und zahlreiche weitere Länder verurteilten den Anschlag. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach von einem "barbarischen Akt und einem abscheulichen Angriff auf die Pressefreiheit". Russlands Staatspräsident betonte: "Nichts rechtfertigt Terror".
    Kritik von Muslimen und Journalistenverbänden
    Auch Vertreter von Muslimen verurteilten die Tat scharf. Der Französische Rat des Muslimischen Glaubens sprach von einem "barbarischen Akt gegen Demokratie und Pressefreiheit". Ähnlich äußerten sich auch die Arabische Liga sowie die Universität Al-Ashar in Kairo als wichtigste Autorität des sunnitischen Islams. Von dort hieß es: "Der Islam prangert jede Gewalt an."
    Die Organisation Reporter ohne Grenzen sprach von einem "schwarzen Tag für die Pressefreiheit in Europa". Geschäftsführer Christian Mihr sagte: "Regierungen und Öffentlichkeit müssen nun alles in ihrer Macht Stehende tun, um zu verhindern, dass sich Journalisten und Medien durch diese schockierende Tat einschüchtern lassen." Der Deutsche Journalisten-Verband nannte die Tat einen "Anschlag auf das Grundrecht der Presse- und Meinungsfreiheit".
    (hba/nin)