Hier knabbern die Larven des Kornkäfers. Äußerlich sieht das Getreide in dem Einmachglas völlig normal aus, erst das Spezialmikrophon macht die hungrigen Raupen hörbar – die Charge ist nicht mehr zu gebrauchen. Nicht nur Kornkäfer tummeln sich im Keller des Julius Kühn Institutes in Berlin, hier werden über 50 Vorratsschädlinge gezüchtet.
Hinter schweren Türen stehen in feuchtwarmer Luft Einmachgläser, in flachen Wannen voller Paraffinöl. Damit werden die kleinen Schädlinge vor ihren eigenen Feinden geschützt, noch winzigeren Milben und Läusen. In den Gläsern liegt alles, was die Insekten mögen, Brotreste, fettige Pasten oder Federn. Und überall krabbelt und windet und bohrt es. Getreidekäfer, Kleidermotten, Drugstore-beetel, daneben exotischere Arten aus fernen Ländern. Vorratsschutzexperte Dr. Cornel Adler will vorbereitet sein:
"Zum Beispiel Rhizopertha dominica, das ist also der Getreidekapuziner, den haben wir nicht, der kommt aber in Griechenland vor oder in Nordafrika oder eben auch in den USA und ist ein Schädling, der auch im Inneren von Getreide frisst und der große Schäden verursacht. Insofern ist es gut, wenn man solche Tiere auch hier hat, damit man weiß, wie man mit denen umzugehen hat, wenn sie mal kommen und die Klimaerwärmung ist ja auch ein Thema, was auch für den Vorratsschutz eine Rolle spielen könnte, dass sich Arten hier etablieren, die es vorher nicht gegeben hat."
Während deutsche Bauern versuchen, Schädlinge mit kalter Lagerung und dichten Räumen von ihrer Ernte fernzuhalten, setzt man in Togo, Ghana oder Kamerun auf die Kräfte der Natur.
"Traditionell haben die Leute Pflanzen dazwischen gelagert, nämlich stark riechende Pflanzen, die bei uns als Gewürze oder als Arzneipflanzen bekannt sind, also zum Beispiel Nelken oder andere Pflanzen mit starken Inhaltsstoffen, Basilikum ist auch so eine Pflanze und diese hilft der Vergrämung der Insekten, weil sie diesen Geruch nicht mögen."
Tradition ist eine Sache, der objektive Nachweis der Wirkung eine andere. Es geht in eine spezielle Klimakammer, die Wände sind mit Glas ausgekleidet, damit sich die potenten Duftstoffe zwischen dem Versuchen beseitigen lassen. Hier konnte Cornel Adler zusammen mit Gastforschern aus Ghana und Kamerun nachweisen, dass Käfer und Raupen tatsächlich eine starke Abneigung gegen die Geruchsstoffe des Basilikums haben. Dafür gibt es einen guten Grund, die ätherischeren Öle, die dem Menschen schmecken, verderben den Insekten ernsthaft den Appetit.
"Wenn es auf Getreide ist, dann wird man sehen, dass die Tiere Schwierigkeiten haben sich, zu entwickeln, dass die Eiablage unterbleibt, dass die Tiere früher sterben als normal oder dass nur wenige Tiere schlüpfen, das hängt jetzt von der Dosierung ab."
Die afrikanische Tradition im Vorratsschutz hält also dem prüfenden Blick der westlichen Wissenschaft stand. Basilikum oder Nelkenöl in größerem Maßstab auf Mais, Weizen oder Getreide zu träufeln ist allerdings problematisch. Schließlich will niemand vorgewürztes Getreide kaufen. Cornel Adler glaubt aber, dass die pflanzlichen Wirkstoffe in den Vorratskammern ausgebracht werden könnten. Dafür müssten sie aber länger haltbar sein.
"Also innerhalb von drei Monaten hat sich das fast auf Null abgebaut, die Wirkung von Pflanzeninhaltsstoffen. Wenn ich das aber strecke mit einem Pflanzenöl, mit Sesam oder Sonnenblumenöl, dann kann ich die Wirksamkeit sehr stark verlängern, weil das ist wie ein antioxidativer Prozess, wenn das noch mit einem anderen Öl gemischt ist."
Das hat ein Gastwissenschaftler aus Kamerun am Julius Kühn Institut gezeigt. Den europäischen Bauern schlägt Cornel Adler eine andere Strategie vor: Nicht die Insekten mit Düften vertreiben, sondern sie mit dem Geruch ihres Lieblingsgetreides in Fallen locken. Hat er Erfolg, dann könnte der Duft der Körner selbst dazu beitragen, dass dieses Geräusch nicht mehr so häufig zu hören ist.
Hinter schweren Türen stehen in feuchtwarmer Luft Einmachgläser, in flachen Wannen voller Paraffinöl. Damit werden die kleinen Schädlinge vor ihren eigenen Feinden geschützt, noch winzigeren Milben und Läusen. In den Gläsern liegt alles, was die Insekten mögen, Brotreste, fettige Pasten oder Federn. Und überall krabbelt und windet und bohrt es. Getreidekäfer, Kleidermotten, Drugstore-beetel, daneben exotischere Arten aus fernen Ländern. Vorratsschutzexperte Dr. Cornel Adler will vorbereitet sein:
"Zum Beispiel Rhizopertha dominica, das ist also der Getreidekapuziner, den haben wir nicht, der kommt aber in Griechenland vor oder in Nordafrika oder eben auch in den USA und ist ein Schädling, der auch im Inneren von Getreide frisst und der große Schäden verursacht. Insofern ist es gut, wenn man solche Tiere auch hier hat, damit man weiß, wie man mit denen umzugehen hat, wenn sie mal kommen und die Klimaerwärmung ist ja auch ein Thema, was auch für den Vorratsschutz eine Rolle spielen könnte, dass sich Arten hier etablieren, die es vorher nicht gegeben hat."
Während deutsche Bauern versuchen, Schädlinge mit kalter Lagerung und dichten Räumen von ihrer Ernte fernzuhalten, setzt man in Togo, Ghana oder Kamerun auf die Kräfte der Natur.
"Traditionell haben die Leute Pflanzen dazwischen gelagert, nämlich stark riechende Pflanzen, die bei uns als Gewürze oder als Arzneipflanzen bekannt sind, also zum Beispiel Nelken oder andere Pflanzen mit starken Inhaltsstoffen, Basilikum ist auch so eine Pflanze und diese hilft der Vergrämung der Insekten, weil sie diesen Geruch nicht mögen."
Tradition ist eine Sache, der objektive Nachweis der Wirkung eine andere. Es geht in eine spezielle Klimakammer, die Wände sind mit Glas ausgekleidet, damit sich die potenten Duftstoffe zwischen dem Versuchen beseitigen lassen. Hier konnte Cornel Adler zusammen mit Gastforschern aus Ghana und Kamerun nachweisen, dass Käfer und Raupen tatsächlich eine starke Abneigung gegen die Geruchsstoffe des Basilikums haben. Dafür gibt es einen guten Grund, die ätherischeren Öle, die dem Menschen schmecken, verderben den Insekten ernsthaft den Appetit.
"Wenn es auf Getreide ist, dann wird man sehen, dass die Tiere Schwierigkeiten haben sich, zu entwickeln, dass die Eiablage unterbleibt, dass die Tiere früher sterben als normal oder dass nur wenige Tiere schlüpfen, das hängt jetzt von der Dosierung ab."
Die afrikanische Tradition im Vorratsschutz hält also dem prüfenden Blick der westlichen Wissenschaft stand. Basilikum oder Nelkenöl in größerem Maßstab auf Mais, Weizen oder Getreide zu träufeln ist allerdings problematisch. Schließlich will niemand vorgewürztes Getreide kaufen. Cornel Adler glaubt aber, dass die pflanzlichen Wirkstoffe in den Vorratskammern ausgebracht werden könnten. Dafür müssten sie aber länger haltbar sein.
"Also innerhalb von drei Monaten hat sich das fast auf Null abgebaut, die Wirkung von Pflanzeninhaltsstoffen. Wenn ich das aber strecke mit einem Pflanzenöl, mit Sesam oder Sonnenblumenöl, dann kann ich die Wirksamkeit sehr stark verlängern, weil das ist wie ein antioxidativer Prozess, wenn das noch mit einem anderen Öl gemischt ist."
Das hat ein Gastwissenschaftler aus Kamerun am Julius Kühn Institut gezeigt. Den europäischen Bauern schlägt Cornel Adler eine andere Strategie vor: Nicht die Insekten mit Düften vertreiben, sondern sie mit dem Geruch ihres Lieblingsgetreides in Fallen locken. Hat er Erfolg, dann könnte der Duft der Körner selbst dazu beitragen, dass dieses Geräusch nicht mehr so häufig zu hören ist.