Bei den Beratungen sind auch Ministerpräsidenten von "Chemie-Ländern" dabei wie etwa der nordrhein-westfälische Regierungschef Wüst. Der CDU-Politiker hatte die Bundesregierung im Vorfeld zu einer "Kraftanstrengung" aufgefordert. Hohe Energiepreise, Fachkräftemangel und langwierige Planungs- und Genehmigungsprozesse belasteten die heimische Chemieindustrie schwer.
Der Verband der Chemischen Industrie erklärte vor dem Treffen, man hoffe auf ein klares Zeichen zur Lösung der aktuellen Chemiekrise. Die Lage der Chemie in Deutschland spitze sich weiter zu, erklärte VCI-Hauptgeschäftsführer Große Entrup. "Die hohen Energiekosten sind existenzgefährdend. Aber auch die Mauern aus Bürokratie und Regulierung müssen endlich eingerissen werden."
Der Verband fordert ebenso wie die Chemie-Gewerkschaft IGBCE einen temporär begrenzten, staatlich subventionierten Industriestrompreis. Die Gewerkschaft warnte vor einer Abwanderung energieintensiver Firmen ins Ausland. Ein Industriestrompreis aber ist in der Bundesregierung umstritten. Die Grünen und die SPD-Fraktion sind dafür, die FDP mit Blick auf die Kosten und eine einseitige Bevorzugung bestimmter Branchen dagegen. Auch Bundeskanzler Scholz hatte Bedenken angemeldet und vor einer Dauer-Subventionierung gewarnt.
Diese Nachricht wurde am 27.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.