Es gebe keinen Rechtsruck der Gesellschaft, sondern die Mobilisierung eines rechtsradikalen Potenzials, das schon vor 2015 vorhanden gewesen sei, sagte Quent, der am Institut für Demokratie Jena forscht. Eine besorgniserregende Entwicklung. Die Grenze zwischen Neonazis und sogenannten "besorgten Bürgern" sei kaum zu ziehen. "Das sind öffentliche Begriffe, keine wissenschaftlichen", sagte Quent.
Man könne nicht gleichzeitig mitlaufen und sich abgrenzen. "Wer auf dem Boden der Verfassung steht, wer Diskriminierung und Rassismus ablehnt, der kann nicht zu einer Kundgebung von AfD und Pegida gehen", so Quent. Diese Menschen stellten sich selbst in eine rechte Ecke und machten sich mit rechtsradikalen Akteuren gemein. Jeder Bürger könne seinen Unmut demokratisch äußern, da migrationskritische Stimmen auch in der FDP oder der CDU zu hören seinen. Dass die AfD die einzige Partei sei, die die Sorgen der Menschen ernst nehme, sei "Humbug", sagte Quent.
Er forderte die sächsische Landespolitik zu einem konsequenten Kampf gegen den Rechtsextremismus auf.